Halbmarathon mit 40: Mein Lauf-Comeback mit dem «Running Coach»

Nach zehn Jahren Laufpause wagte ich den Wiedereinstieg – und scheiterte zuerst kläglich. Erst mit der Running-Coach-App fand ich den Weg zurück. Mein Erfahrungsbericht zeigt, wie ein digitaler Trainingsplan den Unterschied machen kann.
Autor:
Fabian Reichle

 

Die Waden brennen, das Knie zwickt, die Lunge pfeift aus dem letzten Loch. Mein Wiedereinstieg in den Laufsport war ein Desaster. Wiedereinstieg deshalb, weil früher wöchentlich 30 bis 50 Kilometer Training möglich waren und ich regelmässig Halbmarathons lief.

Schnell war ich nie, aber das Laufen empfand ich als «einfach» und so zugänglich, dass ich nie einen Plan brauchte. Das war in meinen Zwanzigern. 2015 lief ich meinen letzten Halbmarathon – und danach nie mehr. Andere Ausdauersportarten packten mich mehr. Bis vor kurzem.

Warum ich wieder laufe

Zehn Jahre später entdecke ich die Vorteile des Laufsports neu. Hauptgrund war meine junge Familie. Lange Rennvelotouren oder Bergabenteuer liegen momentan zeitlich nicht drin. Aber Laufen passt – Schuhe an, raus, los. Also habe ich meine Ausrüstung auf Vordermann gebracht und da weitergemacht, wo ich aufgehört hatte. Ein Fehler.

Grenzen mit 40 Jahren

Schon nach dem ersten Training zeigte mir mein Körper klare Grenzen auf. Mit 40 kann man nicht einfach losrennen, selbst wenn man sich fit fühlt. In vielen Sportarten habe ich mich kontinuierlich dem Alter angepasst, doch beim Laufen lag eine ganze Dekade Pause dazwischen.

Wo Ambitionen auf ausbleibende Erfolge treffen, entsteht Frust und Orientierungslosigkeit. Warum fiel mir das Laufen plötzlich so schwer? Wie sollte ich dennoch in die Gänge kommen? Zumal ich mich bereits euphorisch für einen Halbmarathon angemeldet hatte. Zeit bis zum Tag X – sechs Monate. Der Druck half, aber wie sollte ich trainieren?

Auf der Suche nach Struktur

Ich holte Tipps aus meinem Umfeld und online. Technik, Tempo, Distanzen, Aufwärmen, Dehnen – alles setzte ich akribisch um. Bald kam der Punkt, an dem ein strukturierter Trainingsplan nötig war. ChatGPT lieferte mir zwar eine solide Basis, doch fehlten entscheidende Parameter wie Pace, Intervalle oder Herzfrequenz. Ich spulte Kilometer ab, wusste aber nicht, ob sie wirklich etwas brachten. Der Frust kehrte zurück – bis ich auf eine App namens Running Coach stiess.

Mein Start mit Running Coach

Das Versprechen der App lautet, einen dynamischen und individuellen Trainingsplan zu bieten, für Anfänger wie ambitionierte Läufer. Werberisch klang das schon – aber vielleicht war es genau das, was ich brauchte. Die Preise liegen bei 14 Franken pro Monat für die Basisversion, 21 Franken für Silber mit Expertenkontakt und 104 Franken für Gold mit persönlichem Coach. Ich entschied mich für Silber, also einen soliden Plan plus menschliche Komponente.

Der Running Coach im Einsatz: Fabian zeigt das User Interface der App. (Bild: Fabian Reichle)

Beim Einstieg wird es persönlich. Alter, Gewicht, Ruhepuls, Lauferfahrung, Tempo, Rekorde – alles fliesst in den Plan ein. Mein Ziel war der Greifenseelauf als Hauptwettkampf. Das ist relevant, weil Hauptwettkämpfe die Trainingsintensität stärker prägen als Plauschteilnahmen. Zum Schluss legte ich noch fest, wann ich trainieren kann – und mit einem Klick steht der Plan.

Erste Einheiten, erste Überraschungen

Plötzlich ist der Kalender voll. Long Jog, Dauerlauf, Mitteltempo. Sehr konkret, mit Angaben zu Distanz, Zeit, Puls und Tempo. Zuerst irritierte mich, dass meiner Erfahrung nach ein extrem langsames Tempo gefordert wurde. Aber genau das tat meinem Körper und meiner Psyche gut. Endlich hatte ich klare Orientierung.

Schon bald stand die erste grosse Einheit an – 18 Kilometer. Bis dahin lag mein Limit bei der Hälfte. Doch ich hielt mich an Pace und Aufwärmzeit und lief ohne Probleme durch. Das motivierte doppelt: Der Plan war realistisch, und ich sah echte Fortschritte. So zugänglich Laufen wirkt; wer ausdauernder, schneller und effizienter werden will, braucht Struktur. Früher lief ich blind, heute will ich meine knappe Zeit und Belastbarkeit optimal nutzen. Running Coach hilft dabei.

Mehr als nur Training

Der Clou ist, dass sich der Plan laufend an meine Daten anpasst, erfasst über eine Sportuhr. Jede Einheit wird detailliert erklärt – von Aufwärmdauer über Ernährung bis zu Dehnübungen und Steigerungsläufen. Ergänzt wird das Angebot durch Blogbeiträge, etwa zur Frage, wie man mit verpassten Einheiten umgeht. Das ist informativ und beruhigend, gerade weil beim Sport immer individuelle Komponenten auftauchen.

Rückschläge vor dem Wettkampf

Natürlich bleibt es wichtig, auf den eigenen Körper zu hören. Rund anderthalb Wochen vor dem Halbmarathon merkte ich Ermüdungserscheinungen. Mit Muskelkater in ein Training zu starten, führte prompt ins Übertraining. Wade und Achillessehne meldeten sich. Glücklicherweise blieb es bei Schmerzen, die mit Ruhe und Pflege abklangen. Das letzte Training vor dem Halbmarathon liess ich aus – mit mulmigem Gefühl. War ich zu euphorisch? Würde ich überhaupt starten können?

Tag X: Auf in den Lauf

Am Wettkampftag klappte alles. Zwei Stunden und dreizehn Minuten zeigte die Uhr im Ziel – meine zweitschnellste Halbmarathonzeit überhaupt. Ich war erschöpft, aber glücklich. Ernährung, Pacing, Belastung – alles hatte gepasst. Der Running Coach war ein entscheidender Baustein auf dem Weg dorthin.

Fabian läuft am Greifenseelauf seinen zweitschnellsten Halbmarathon. (Foto: Fabian Reichle)
Laufen ist leicht zu beginnen, aber schwer zu meistern. Wer ohne Plan rennt, stagniert oder verletzt sich. Die App gab meinem Training Struktur und hielt die Motivation hoch. Auch wenn sie das eigene Körpergefühl nicht ersetzen kann, war Running Coach für meine Halbmarathonvorbereitung elementar. Zum Erfolg trug auch die gewonnene Lebenserfahrung seit meinem letzten Volkslauf bei. Mit 40 Jahren muss ich niemandem mehr etwas beweisen – ausser mir selbst.

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Tipps und Fakten zum Laufsport

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