Zmittag to go: Wie viel Mahlzeit steckt im Drink?

Sie stehen prominent platziert, bunt und auffällig in den Supermarktregalen: Trinkmahlzeiten. Sie versprechen eine zeitschonende und ausgewogene Ernährung und erfreuen sich wachsender Beliebtheit – besonders bei Menschen mit einem schnellen Lebensstil. Wann sind sie wirklich sinnvoll – und warum ersetzen sie keine klassische Mahlzeit? Ellen Weber, Ernährungsberaterin bei santé24, kennt die Hintergründe.
Autorin:
Olivia Fey

Der rasante Alltag vieler Menschen erfordert flexible Lösungen – auch beim Essen. Wer morgens das Frühstück vergisst, in der Mittagspause keine Zeit für eine ausgewogene Mahlzeit hat oder abends keine Lust aufs Kochen verspürt, greift immer häufiger zu einer Trinkmahlzeit.

Trinkmahlzeiten – da war doch was. Erinnerungen an die 90er-Jahre werden wach, als solche Shakes in Endlosschlaufe im Teleshopping beworben wurden. Die heutigen Produkte unterscheiden sich dabei deutlich von früheren Diät-Drinks: Geschmack, Konsistenz und Nährstoffzusammensetzung wurden stark verbessert. «Trinkmahlzeiten sind heutzutage viel ausgewogener als früher und können eine Mahlzeit ersetzen. Dies sollte aber eine Ausnahme bleiben», erklärt Ellen Weber. Sie ist Ernährungsberaterin BFH BSc und verantwortet die telefonische Ernährungsberatung von santé24.

Alles in einer Flasche

Trinkmahlzeiten versprechen eine praktische und ausgewogene Ernährung; schnell, unkompliziert und mit allen wichtigen Nährstoffen. Eine Flasche enthält meist rund fünfhundert Kalorien und ist damit als vollständige Mahlzeit konzipiert, nicht etwa als nahrungsergänzender Proteinshake. Sie liefern in der Regel einen ausgewogenen Mix aus Kohlenhydraten, Proteinen und gesunden Fetten – in etwa so, wie es auch bei einer klassischen Mahlzeit der Fall wäre.

Sind sie ein Ersatz für echte Mahlzeiten?

So praktisch Trinkmahlzeiten auch sind: Ein vollständiger Ersatz für feste Mahlzeiten sind sie nicht. Beim Trinken entfällt das Kauen, was normalerweise zur Sättigung beiträgt und dem Körper hilft, die Nahrungsaufnahme zu registrieren. «Da Flüssignahrung weniger lang im Magen verweilt, kann ein Hungergefühl schneller einsetzen als bei einer festen Mahlzeit», mahnt Ellen Weber. Zudem bleibt bei flüssiger Nahrung der soziale und sinnliche Aspekt des Essens oft auf der Strecke – das gemeinsame Mahl mit Familie, Freunden oder Kollegen sowie das Erleben von Geruch, Textur und Optik eines Gerichts. Dies fehlt bei einer Trinkmahlzeit oft gänzlich.

Vorsicht bei der Kalorienbilanz

Da Trinkmahlzeiten schnell konsumiert sind, kann es passieren, dass das Sättigungsgefühl nicht lange anhält und im Laufe des Tages zusätzlich gegessen wird. Wird der Drink mehr als Getränk denn als Mahlzeit wahrgenommen, kann dies unbeabsichtigt zu einer erhöhten Kalorienzufuhr und damit zu Gewichtszunahme führen. Denn wenn nach einer Trinkmahlzeit ein kleiner Hunger aufkommt, wird gerne noch zu anderen Lebensmitteln gegriffen. «Es ist auch bei Trinkmahlzeiten immer auf die Energiezufuhr zu achten. Man sollte keine feste Mahlzeit zusätzlich dazu einnehmen», weiss Ellen Weber. Bewusst eingesetzt und als vollständige Mahlzeit konsumiert, lassen sich solche Effekte jedoch vermeiden.

Gezielt eingesetzt – ein Gewinn

Als Teil einer bewussten Ernährung können Trinkmahlzeiten durchaus ihren Platz finden – etwa an Tagen, an denen es wirklich einfach schnell und unkompliziert gehen muss oder wenn man sich ungesunden Alternativen entziehen möchte. Wichtig ist, dass sie gezielt und nicht zusätzlich zur regulären Ernährung konsumiert werden.

Für Kinder sind Trinkmahlzeiten nicht empfohlen. Diabetikerinnen und Diabetiker können sie unter ärztlicher Rücksprache konsumieren. Viele Produkte sind zudem laktose- und glutenfrei sowie frei von Soja und Nüssen – was sie auch für Menschen mit Unverträglichkeiten interessant macht. Vegane Varianten sind ebenfalls erhältlich.

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Telefonische Ernährungsberatung von santé24

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