Ganzheitliche Unterstützung bei Brustkrebs im Fokus
SWICA engagiert sich seit vielen Jahren aktiv in der Brustkrebsprävention und unterstützt aus Überzeugung Initiativen wie Pink Ribbon Schweiz. Diese Partnerschaft basiert auf einem gemeinsamen Ziel: das Bewusstsein für die Bedeutung der Brustkrebsvorsorge zu stärken und betroffene Menschen nachhaltig zu unterstützen. Ein Gespräch mit Birgit Schmid, leitende Psychologin bei santé24.
Die Diagnose Brustkrebs stellt für viele Frauen einen tiefen Einschnitt in ihr Leben dar – körperlich, emotional und sozial. Umso wichtiger ist es, dass sie in dieser schwierigen Zeit nicht nur medizinisch, sondern auch psychologisch und organisatorisch begleitet werden. santé24, die Onlinepraxis von SWICA, bietet Versicherten umfassende Unterstützung – von der ersten Beratung bis hin zur Rückkehr in den Alltag.
Im Interview gibt Birgit Schmid, leitende Psychologin bei santé24, Einblick, wie SWICA betroffene Frauen ganzheitlich unterstützt und warum eine enge Verzahnung zwischen medizinischer Versorgung und psychologischer Begleitung so entscheidend ist.
Birgit, welche Unterstützung bietet SWICA betroffenen Frauen über die reine Kostenübernahme hinaus?
Bei santé24 bieten wir Versicherten drei zentrale Vorteile, die über die reine Kostenübernahme hinausgehen. Erstens haben sie die Möglichkeit, sich unabhängig zu informieren: In der gynäkologischen Sprechstunde können Themen wie Prävention, Genetik, Therapieoptionen, chirurgische Eingriffe und Medikamentennebenwirkungen mit Fachärztinnen erörtert werden. Zweitens ermöglichen wir eine ganzheitliche Begleitung dank direktem Austausch zwischen Gynäkologinnen und Psychotherapeuten. Drittens sind wir für die Betroffenen rund um die Uhr erreichbar, was gerade in solch belastenden Situationen wichtigen Halt gibt.
Warum ist psychologische Unterstützung für Brustkrebsbetroffene so wichtig, und wie trägt SWICA dazu bei?
Die Diagnose Brustkrebs ist für viele Patientinnen erstmal ein Schock. Viele Unsicherheiten sind mit der Diagnose verbunden, die Stress und Ängste bei den Betroffenen auslösen können. Im Vordergrund stehen nach der Diagnosestellung medizinische Behandlungen. Eine gleichzeitig stattfindende psychotherapeutische Begleitung unterstützt die Betroffenen und deren Angehörige auf ihrem Weg durch diese schwierige Zeit.
Neben der medizinischen Behandlung können sowohl angeleitete Online-Selbsthilfetrainings, die zeitlich und örtlich unabhängig absolviert werden können, als auch die psychologisch-psychiatrische Sprechstunde in Anspruch genommen werden. Diese Angebote stehen allen SWICA-Versicherten kostenlos zur Verfügung.
Auch Angehörige leiden meist unter Stress und Ängsten. Zum einen werden auch sie meist von der Diagnose überrascht, zum anderen tragen sie häufig die Hauptlast für die Weiterführung des Haushalts. Und falls es Kinder gibt in der Familie, übernehmen sie auch häufig hierfür mehr Verantwortung. In diesem Fall bietet die Familiensprechstunde für Betroffene und Angehörige Unterstützung.
Welche spezifischen Angebote gibt es für SWICA-Versicherte, die nach der medizinischen Behandlung in den Alltag zurückkehren?
Die Unterstützung von Patientinnen und ihren Angehörigen bei der Rückkehr in den Alltag nach der medizinischen Behandlung ist ein wichtiger, oft unterschätzter Aspekt. Stress und Ängste können auch nach erfolgreicher Behandlung bestehen bleiben, da solche Erfahrungen emotionale Spuren hinterlassen. Zudem können neue Herausforderungen auftreten, wie der Wiedereinstieg in das Arbeitsleben, finanzielle Fragen, die Wiederaufnahme familiärer Pflichten und notwendige Lebensstilanpassungen zur Verringerung des Wiedererkrankungsrisikos. Körperliche Einschränkungen wie Nervenschäden durch Chemotherapie und Fragen zur Sexualität können ebenfalls auftreten.
SWICA-Versicherte profitieren von einer langfristigen, ganzheitlichen Betreuung – während und nach der Therapie. Neben der bereits erwähnten psychologisch-psychiatrischen Sprechstunde und der Familiensprechstunde stehen bei Bedarf auch Angebote zur Lebensstiländerung wie Ernährungsberatung und Bewegungssprechstunde zur Verfügung.
In einem Pilotprojekt ab Herbst 2025 mit der Krebsliga Zürich erweitert SWICA ihr Angebot für die betroffenen Personen. In fünf aufeinander abgestimmten Modulen erhalten Teilnehmende umfassende Unterstützung – von Themen wie dem Leben mit und nach einer Krebsdiagnose über den Umgang mit Veränderungen im Alltag, Beruf und Finanzen bis hin zu Gesundheitsförderung und Prävention.
«Die Unterstützung von Patientinnen und ihren Angehörigen bei der Rückkehr in den Alltag nach der medizinischen Behandlung ist ein wichtiger, oft unterschätzter Aspekt.»
Birgit Schmid, leitende Psychologin bei santé24
Wie sensibilisiert SWICA ihre Versicherten für das Thema Brustkrebs-Früherkennung?
SWICA bietet ihren Versicherten einen Vorsorge-Check über die SWICA Benecura-App an. Dieser berücksichtigt individuelle Faktoren wie Vorgeschichte, Alter, Geschlecht und Risikofaktoren bei der Empfehlung evidenzbasierter Vorsorgeuntersuchungen. Der Vorsorge-Check kann bequem von zu Hause aus durchgeführt werden und das Ergebnis kann auf Wunsch auch direkt aus der App über eine verschlüsselte E-Mail der behandelnden Hausärztin respektive dem Hausarzt zugestellt werden.
Gab es in Ihrer Arbeit ein besonders eindrückliches Erlebnis oder Rückmeldungen von Versicherten, das die Bedeutung einer ganzheitlichen Betreuung besonders unterstreicht?
In meinen Beratungen mit betroffenen Frauen und deren Angehörigen wird immer wieder deutlich, welche herausfordernde Zeit mit einer Brustkrebsdiagnose verbunden ist. Besonders geschätzt werden unter unseren Angeboten die Online-Sprechstunden und angeleiteten Selbsthilfetrainings – etwa zum Umgang mit der Erkrankung – die zeit- und ortsunabhängig genutzt werden können. Viele Betroffene heben die damit verbundene Flexibilität hervor sowie die Möglichkeit, die Angebote in einem vertrauten, geschützten Umfeld, statt in einer Arztpraxis, wahrzunehmen.
Auch der Zeit- und Stressaufwand reduziert sich deutlich: Patienteninnen müssen die Unterstützungsangebote nicht mühsam selbst organisieren und mit langen Wartezeiten rechnen: Die durchschnittliche Wartezeit für einen Ersttermin in der psychologisch-psychiatrischen Online-Sprechstunde beträgt lediglich durchschnittlich sechs Tage – im Vergleich mit sechs Wochen Wartezeit, die im Schnitt bei einer ambulanten Behandlung anfallen. Wer eine persönliche Beratung vor Ort bevorzugt, wird ebenfalls unterstützt: Wir helfen bei der Suche nach einer passenden Fachperson, und stehen während der Überbrückungszeit begleitend zur Seite.
Brustkrebs: Früherkennung kann Leben retten
Je früher der Krebs entdeckt wird, desto höher die Überlebenschance der betroffenen Person. Um zu erkennen, ob eine Frau an Brustkrebs erkrankt ist, wird in der Regel eine Mammografie (Röntgenuntersuchung der Brust), Mammasonografie (Ultraschall) und/oder eine Biopsie (Entnahme einer Gewebeprobe) durchgeführt. Was es punkto Brustkrebsprävention sonst noch zu wissen gibt, erfährt man hier.