Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV)
Valentina Diaco
Neben den bekannten Erkältungs- und Grippeviren spielt in der kälteren Jahreszeit auch das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) eine zentrale Rolle im Infektionsgeschehen. Während das Virus ganzjährig für Infektionen sorgt, ist es besonders in den Wintermonaten der Hauptgrund für Spitaleinweisungen bei Säuglingen und Kleinkindern.
Was ist RSV?
Eine Infektion mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus führt zu einer Erkrankung der Atemwege. Das Virus wird hauptsächlich durch Tröpfchen beim Husten und Niesen übertragen, die über die Bindehaut oder Nasenschleimhaut in den Körper gelangen. Zudem ist eine Ansteckung auch indirekt über die Hände nach Kontakt mit verunreinigten Oberflächen möglich.
Typische Symptome einer Infektion mit RSV
- Schnupfen
- Fieber
- Trockener, anhaltender Husten
- Müdigkeit
- Bindehautentzündung
Nach einer Ansteckung mit dem Virus vergehen in der Regel zwei bis acht Tage, bis die ersten Krankheitszeichen auftreten. Schon einen Tag vor bis acht Tage nach dem Auftreten der ersten Symptome können Betroffene ansteckend sein. In der Regel haben ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene nur milde Beschwerden.
Risiken einer Ansteckung
Gewisse Personengruppen haben nach einer Ansteckung mit dem RSV ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf, der möglicherweise zur Spitaleinweisung führt. Besonders gefährdet sind Säuglinge und Kleinkinder. Bei ihnen kann sich das Virus von den oberen auf die unteren Atemwege ausbreiten und eine Bronchitis oder Bronchiolitis auslösen, die ausser einer zunehmenden Atemnot nicht viele «äussere» Symptome wie z.B. Husten zeigen muss. Die Krankheit tritt bei Kindern, deren Eltern zuhause rauchen, häufiger auf.
Menschen mit chronischen Erkrankungen, vor allem der Atemwege, also z.B. Asthma, oder ältere Menschen sind ebenfalls stärker gefährdet, da sich durch eine RSV-Infektion die Gesamtsituation verschlechtern oder sogar eine Lungenentzündung entwickeln kann.
Gut zu wissen
Der Hauptunterschied zwischen Bronchitis und Bronchiolitis liegt im Ort der Entzündung. Während bei einer Bronchitis die Schleimhäute der grösseren Bronchien betroffen sind, entzünden sich bei einer Bronchiolitis die feinen Verzweigungen oder «Ästchen» der Atemwege, die sogenannten Bronchiolen, in der Lunge.
So schützt man sich und andere
Wer am Kränkeln ist, sollte den Kontakt zu Säuglingen, Kleinkindern, Personen mit chronischen Erkrankungen oder älteren Menschen möglichst vermeiden. Im Fall einer Ansteckung mit RSV gibt es keine spezifische Therapie: bei Bedarf werden die Beschwerden einzeln behandelt.
Für Personen ab 60 Jahren sind in der Schweiz drei Impfstoffe gegen RSV zugelassen, die vor schweren Krankheitsverläufen schützen können. Seit 2024 besteht für Neugeborene und Säuglinge die Möglichkeit einer Immunisierung, deren Zeitpunkt sich nach dem Geburtszeitraum (im Herbst/Winter) richtet oder sonst eine Impfung der werdenden Mutter, um das Neugeborene so zu schützen.
Wichtige Hinweise
- Regelmässiges und gründliches Händewaschen
- In den angewinkelten Arm husten und niesen
- Gebrauchte Nastüchli am besten ins WC entsorgen
- Regelmässig Hände desinfizieren
- Räume gut durchlüften
- Bei Erkältungssymptomen eine Mundschutzmaske tragen
- Im Fall von Krankheitssymptomen: Kontakt zu Risikogruppen vermeiden
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