Epileptischer Anfall: Wie leiste ich erste Hilfe?

Rund 80'000 Menschen in der Schweiz sind von epileptischen Anfällen betroffen. Diese können sehr unterschiedlich ausfallen und bedrohlich wirken. Viele Menschen wissen nicht, wie sie in einer Ernstsituation richtig reagieren. Was man tun sollte und was genau nicht, weiss der Gesundheitstipp.
Epilepsie ist eine komplexe, neurologische Krankheit. Betroffene leiden unter vorübergehenden Funktionsstörungen des Gehirns - sogenannte epileptische Anfälle. Es gibt jedoch viele verschiedene Arten von Anfällen. Die bekannteste ist der sogenannte «Grand mal»-Anfall. Dabei verlieren Betroffene häufig das Bewusstsein, fallen zu Boden und beginnen unkontrolliert zu krampfen. Auch wenn ein solcher Anfall in den allermeisten Fällen schnell vorübergeht und schlimmer aussieht, als er in Wirklichkeit ist, kann es für unwissende Zeugen extrem stressig und überfordernd sein. Die gute Nachricht: Erste Hilfe bei einem epileptischen Anfall zu leisten, ist einfacher als man denkt.
Anzeichen
Die Symptome eines epileptischen Anfalls können sehr unterschiedlich ausfallen. Anzeichen eines sogenannten «Grand mal»-Anfall sind: Plötzliches Hinfallen, Speichelbildung und schnelles Atmen, kurzzeitiger Atemstillstand mit Blauverfärbung der Lippen sowie Muskelstarre oder -zuckungen am ganzen Körper, eventuell auch unwillkürlicher Urinabgang.

Folgendes sollte man während des Anfalls tun:

  • Den Sturz nach Möglichkeit abfangen und die Person hinlegen
  • Alle Gegenstände aus dem Weg räumen, damit die betroffene Person beim Krampfen nicht irgendwo anschlägt.
  • Der betroffenen Person etwas weiches unter den Kopf legen, Brille abnehmen und enge Kleidungsstücke um den Hals lösen
  • Die Zeit im Blick behalten: Wenn der Anfall länger als drei Minuten dauert unbedingt den Notruf wählen 
  • Ruhe bewahren: In den meisten Fällen dauern die Anfälle 1-2 Minuten, manchmal auch nur wenige Sekunden. Den Notruf muss man erst wählen, wenn das Krampfen länger als drei Minuten dauert, die Person sich verletzt hat oder weitere Anfälle folgen.

Was sollte man nicht tun?

  • Die krampfende Person beatmen
  • Der krampfenden Person etwas zu trinken geben
  • Den Krampf versuchen zu stoppen durch Festhalten oder Aufrichten der Person
  • Schieben Sie Betroffenen keine Gegenstände zwischen die Zähne, um Zungenbisse zu vermeiden. Dabei könnten die Atemwege verletzt werden.

 

Ein Anfall ≠ Epilepsie

Nicht jeder, der einen epileptischen Anfall erleidet, muss an Epilepsie erkrankt sein. Von Epilepsie spricht man erst ab zwei Anfällen im Abstand von mindestens 24 Stunden, die jeweils spontan und ohne erkennbare Erklärung aufgetreten sind. Mehr Infos zum Thema Epilepsie gibt es auf der Website der Schweizerischen Epilepsie-Liga.

Bei weiteren Fragen rund um die Gesundheit steht SWICA-Versicherten die telemedizinische Beratung von santé24 unter der Nummer +41 44 404 86 86 kostenlos zur Verfügung. Eine Praxisbewilligung für Telemedizin ermöglicht es den Ärzten von santé24 zudem, bei telemedizinisch geeigneten Krankheitsbildern weiterführende ärztliche Leistungen zu erbringen. Mit der medizinischen App BENECURA können SWICA-Versicherte ausserdem bei Krankheitssymptomen einen digitalen SymptomCheck machen und erhalten Empfehlungen fürs weitere Vorgehen. Bei einem anschliessenden Telefonat mit santé24 entscheidet der Kunde im Einzelfall selber, ob er die im SymptomCheck gemachten Angaben santé24 freigeben möchte.

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