Body Neutrality statt Body Positivity

Das Konzept von Body Neutrality setzt bei der Akzeptanz des eigenen Körpers an, so wie er ist. Was sich hinter diesem Konzept verbirgt und wieso es besser für dein Wohlbefinden sein kann als Body Positivity, erfährst du in dieser Challenge.

Die Body Positivity-Bewegung hat hinsichtlich dem eigenen Körperbild bei vielen Menschen einiges bewirkt. Online, im Film und TV, in Werbungen und auf grossen Plakaten sehen wir seit längerem die verschiedensten Körperformen. Die Modeketten sind längst auf den Trend aufgesprungen und haben ihre Kleidergrössen erweitert. Füllige Körper sind hip und angesehen. Was ist jedoch, wenn du dich trotz dem Trend nicht im eigenen Körper wohlfühlst oder dich nicht schön findest? Was ist, wenn du dich nicht über deinen Körper definieren möchtest?

Die Positivity-Problematik

Der Gedanke ist und bleibt ein Guter. Bei Body Positivity sollen sich alle Menschen in ihren Körpern wohlfühlen, egal ob klein, gross, breit, schmal, dünn oder dick. Dabei soll man den Körper zelebrieren und bewusst in Szene setzen, mit allen Makeln, Narben, Verletzungen und mit der natürlichen Körperbehaarung. Ein Problem hat die Bewegung jedoch: Es führt nicht per se dazu, dass du dich trotz all der Mühe in deinem Körper wohlfühlst. Was ist, wenn du andere Ansprüche hast oder trotzdem abnehmen oder zunehmen möchtest? Wenn du alt oder schwanger wirst und du Operationsnarben hast - wie empfindest du deinen Körper dann?

Setz dich keinem Druck aus

Setz dich nicht dem Druck aus, dich unbedingt der Body Positivity-Bewegung –welche übrigens bis ins Jahr 1962 zurückführt - anschliessen zu müssen. Besonders nicht dann, wenn du gerne etwas ändern möchtest, um dich wohlzufühlen. Dies kann psychisch zusätzlichen Druck auf dich ausüben. Schlussendlich ist es dein Körper. Gerade bei Übergewicht sollte man die gesundheitlichen Risiken nicht unterschätzen und vermehrt auf sich achtgeben, sich gesünder ernähren und mehr Sport machen. Selbstvertrauen und Wohlbefinden kannst du nur dann erreichen, wenn deine individuelle Körperwahrnehmung positiv ist.

Das ist Body Neutrality

Body Neutrality ist ein Konzept und eine Ideologie, bei der die individuelle Selbstakzeptanz gefördert wird. Dahinter steht keine Bewegung. Es bedeutet, ein neutrales, akzeptierendes Verhältnis zu dir und zu deinem Körper zu entwickeln. Dein Körper ist ein wertvolles Gut: Er trägt dich durchs Leben und du kannst mit ihm alles erleben, was du dir wünschst. Er wurde dir in die Wiege gelegt und du kannst ihn wie ein Werkzeug gebrauchen.

Das heisst, dass du Fältchen, Dehnungsstreifen, Gewicht, Grösse oder Form respektierst. Du nimmst dich und deinen Körper so an wie er ist, ohne dich darüber zu ärgern. Du pflegst ihn, damit er funktionieren kann und dich dahin bringt, wo du sein willst. Ohne, dass du ihn ständig einer Optimierung aussetzen musst, um dir selbst oder anderen etwas zu beweisen. Weg von der Oberflächlichkeit, hin zur Akzeptanz und Toleranz.

Sei fürsorglich mit deinem Körper

Die meisten Körper werden trotz aller guter Bestrebungen meistens bewertet. Deshalb ist es wichtig, von einer übertriebenen Positivität, die oft nicht mehr authentisch wirkt, hin zu einem bewussten Gefühl für den Körper und für dich selbst zu gelangen.

Bei Body Neutrality wird der Fokus auf deinen Charakter, deinen Intellekt, deine Gedanken, deine Talente und Hobbys gelenkt und auf die verschiedenen positiven Aspekte von dir als Ganzes – als Mensch – beleuchtet. Dass du dabei achtsam und fürsorglich mit deinem Körper umgehst, ist ebenso wichtig, wie dankbar für alles zu sein, was dich ausmacht. Dazu gehören auch Selbstakzeptanz, Geduld und Zeit. Gib sie dir und sei stolz auf dich und das, was du bist.