Online-Selbstdiagnosen
Dr. Google sagt …

Suchmaschinen und KI-basierte Bots wie ChatGPT finden schnell die passende Krankheit für jedes Symptom. Doch die digitale Selbstdiagnose führt oft in die Irre, sind die Online-Hilfen doch nur so gut, wie der Mensch, der sie benutzt.

Übelkeit, Kopfschmerzen und der Rücken zwickt auch. Was könnte das bloss sein? Schnell die Symptome in Google oder ChatGPT eingeben und schon erhält man die Diagnose: Burnout. Gemäss Internet gehört zwar auch Unmotiviertheit zu den Symptomen, aber das geht ja mit den restlichen Beschwerden einher. Also alles klar? 

Fehlende Informationen verwässern die Online-Diagnose

Silke Schmitt Oggier, Chefärztin Telemedizin bei santé24, erklärt: «Wenn man Dr. Google oder vor allem auch ChatGPT mit allen wichtigen Daten füttert, stellen sie durchaus gute Diagnosen – vor allem ChatGPT.» Meistens wüssten Patientinnen und Patienten aber nicht, welche Symptome oder Vorgeschichten für eine Diagnose wichtig seien. «So fehlen viele Informationen, die für die Diagnosefindung oder auch für die Bestimmung der Dringlichkeit einer ärztlichen Behandlung einen grossen Unterschied machen können.» 

Ein weiterer Nachteil: Weder Google noch ChatGPT können sich mit Hilfesuchenden persönlich unterhalten und so auch nicht direkt auf neue Informationen reagieren. Symptom-Checker, das sind interaktive Online-Tools oder Apps, können auf verschiedene Antworten der Nutzerin oder des Nutzers reagieren. Dies jedoch begrenzt und nur so weit, wie sie programmiert worden sind. Aus diesem Grund geben solche Anwendungen in der Regel mehrere mögliche Diagnosen mit einer prozentualen Wahrscheinlichkeit an. 

Wahrscheinlichkeiten können verunsichern

«Mehrere mögliche Diagnosen helfen Laien aus meiner Sicht rein gar nichts», schätzt Schmitt Oggier ein. «Über die Diagnose mittels App kann man einen Hirntumor bei Kopfschmerzen nicht hundertprozentig ausschliessen, obwohl die Wahrscheinlichkeit dafür bei den eingegebenen Beschwerden sehr klein ist.» Eine ganze Liste möglicher Diagnosen – darunter auch schwerwiegende – kann Hilfesuchende sehr verunsichern. 

«Eine korrekte Diagnose zu stellen oder andere, ebenfalls mögliche Diagnosen auszuschliessen, ist der schwierigste Teil in der Medizin», erklärt Schmitt Oggier. «Das ist deutlich schwieriger als danach eine Therapie zu empfehlen oder durchzuführen.» Um eine verlässliche Diagnose erstellen zu können, braucht es einen längeren Dialog zwischen den Hilfesuchenden und der App oder der Ärztin beziehungsweise dem Arzt. Darin müssen Fragen zu Symptomen, Verlauf und eventuellen Vorerkrankungen, Medikamenten, Allergien und weiteres geklärt werden. 

BENECURA simuliert Arzt-Patientengespräch

Je nach Fall folgen zusätzliche Untersuchungen, um die möglichen Diagnosen immer weiter einzugrenzen. «In einer App ist das momentan nicht möglich und würde auch mehrere Schritte beinhalten», so Schmitt-Oggier. «Deshalb hat sich SWICA mit dem BENECURA-SymptomChecker für einen anderen Weg entschieden.» 

Die BENECURA-App gibt keine Diagnosen ab, sondern ermöglicht ein simuliertes Arzt-Patientengespräch. So kann BENECURA den Nutzerinnen und Nutzern eine sinnvolle Empfehlung abgeben, was sie tun können, um ihre Beschwerden zu lindern. Die App informiert ebenso, wie dringend Hilfesuchende sich mit ihren Problemen an weitere Stellen, etwa an die Hausarztpraxis, den Notfall oder an die telemedizinische Beratung von santé24 wenden sollen.

santé24 – telemedizinische Beratung

Medizinische Hilfe rund um die Uhr: Die Ärztinnen, Ärzte und das medizinische Fachpersonal von santé24 stehen Hilfesuchenden an 365 Tagen im Jahr bei allen Fragen zu Prävention, Krankheit, Unfall und Mutterschaft rund um die Uhr zur Verfügung. Die Beratung ist für SWICA-Versicherte kostenlos. Das gilt auch, wenn sie über ihren Arbeitgeber bei SWICA versichert sind.

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