Mikrobiom-Forschung
Vielversprechende Therapien gegen Krebs

Neuartige Behandlungen mit Darmbakterien könnten in den nächsten Jahren die Therapien gegen Krebs und andere chronische Krankheiten revolutionieren. Vorne mit dabei ist das Translationale Mikrobiom Forschungszentrum des Universitätsspitals Zürich.

«In unserem Forschungszentrum möchten wir neuartige Diagnostik- und Therapiemethoden entwickeln, um Patienten besser betreuen zu können», erläutert Prof. Dr. Michael Scharl. Er leitet die Mikrobiom-Sprechstunde und das Translationale Mikrobiom Forschungszentrum am Universitätsspital Zürich. Mit seinem Team forscht er am Darmmikrobiom, der Gesamtheit aller Bakterien und anderen Mikroorganismen im Darm. «Veränderungen im Mikrobiom sind mit vielen Krankheiten assoziiert», so der Spezialist für Magen-Darm-Erkrankungen. «Wir versuchen herauszufinden, welche Bakterien auf welche Weise zur Entstehung bestimmter Krankheiten beitragen». So wollen die Forschenden verstehen, welche Bakterien letztlich die Entstehung einer Krankheit fördern und welche sie verhindern könnten. Bestenfalls könnten diese Bakterien dann sogar therapeutisch genutzt werden.  

Bakterien- statt Chemotherapie

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler konzentrieren sich vor allem auf Dickdarmkrebs und chronisch-entzündliche Darm­erkrankungen. Aus Scharls Labor ist so das Start-up Recolony hervorgegangen. Es arbeitet an der Entwicklung einer Kapsel mit Darmbakterien, die gegen Darmkrebs eingenommen werden kann. Erkrankte müssten sich so idealerweise keiner Chemotherapie mehr unterziehen. Diese bestimmten Darmbakterien sind im Darm von Patientinnen und Patienten mit Dickdarmkrebs besonders reduziert im Vergleich zu Gesunden. Sie sind aber wohl in der Lage, das körpereigene Immunsystem zu aktivieren, um dann die Tumorzellen wieder bekämpfen zu können. An verschiedenen Tiermodellen konnte Recolony zudem nachweisen, dass die Behandlung auch bei Haut-, Brust- und Lungenkrebs anschlagen könnte. «Ich kann mir gut vorstellen, dass eine Kapsel mit den entsprechenden Bakterien auch gegen andere chronische Krankheiten wie Depressionen, Diabetes oder Multiple Sklerose wirken könnte», erklärt Scharl.

«Investition in die Medizin der Zukunft»

Das Startup Recolony zählt zu den Projekten am Zürcher Health Innovation Hub. Mario Dini, Leiter Corporate Center von SWICA, erklärt, warum sich die Gesundheitsorganisation finanziell daran beteiligt.

Herr Dini, was ist der Health Innovation Hub genau?

«Das ist eine strategische Initiative des Universitätsspital Zürich, um Unternehmertum und Startups im Gesundheitswesen zu fördern.»

SWICA engagiert sich finanziell. Aus welchem Grund?

«Wir teilen die Mission mit dem USZ, den Menschen optimale Lebensqualität zu ermöglichen. Die Herausforderungen im Gesundheitswesen sind vielfältig und gross. Daher stärkt SWICA mit ihrem Engagement die Innovationskraft und gestaltet die Gesundheitsversorgung von morgen mit.»

Seit wann gibt es dieses Engagement?

«Seit 2019. SWICA war damit der erste Pionierpartner des Hubs. SWICA will das Gesundheitswesen nachhaltig mitprägen und mit ihren Partnern einen wichtigen Beitrag leisten. Die Zufriedenheit unserer Kunden ist unser oberstes Ziel und Innovationen im Gesundheitswesen stellen sicher, dass die Qualität und Effizienz weiter gesteigert wird.»

13.03.2023

Vorsorge ist SWICA wichtig

SWICA unterstützt das Engagement ihrer Versicherten für eine gesunde Lebensweise. Deshalb beteiligt sich SWICA an bestimmten Vorsorgeuntersuchungen, die der Früherkennung einer Krankheit dienen und keine gesetzliche Pflichtleistung darstellen. Dazu zählt auch die Darmspiegelung: Hier werden aus den Zusatzversicherungen COMPLETA PRAEVENTA und OPTIMA 90 Prozent der Kosten bei 50- bis 75-Jährigen übernommen.

Facebook    Instagram          LinkedIn     Youtube     Twitter