Zahl des Monats
Verschiedene Medikamente über lange Zeit: Polypharmazie nimmt weiter zu

Immer mehr ältere Menschen werden aufgrund von mehreren, oft chronischen Krankheiten mit verschiedenen Medikamenten über längere Zeit behandelt. Die Auswirkungen von Polypharmazie sind dabei schlecht untersucht.

Mit steigendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, chronisch zu erkranken. Viele Hochbetagte sind zudem multimorbid, das heisst, sie leiden an verschiedenen Krankheiten. Wird jede dieser Erkrankungen gemäss den medizinischen Leitlinien behandelt, wird ein Mix von verschiedenen Medikamenten über lange Zeit verschrieben. Man spricht dabei von Polypharmazie. 

Das Problem daran: Es gibt kaum Untersuchungen dazu, welche Auswirkungen eine Dauermedikation mit unterschiedlichen Arzneimitteln haben kann. In den Studien zu spezifischen Medikamenten werden multimorbide Hochbetagte sogar oft explizit ausgeschlossen. Obwohl man sich der Risiken von Polypharmazie immer mehr bewusst ist, steigt ihre Verbreitung weiter an: Bei den 65- bis 79-jährigen SWICA-Versicherten waren es im Jahr 2018 insgesamt 25 Prozent, im Jahr 2022 schon 28 Prozent. Bei den über 80-Jährigen waren 2022 bereits 49 Prozent von einer dauerhaften Polypharmazie betroffen. Das ist eine Zunahme von 6 Prozent im Vergleich zu 2018. 

SWICA bietet Unterstützung bei Fragen zu Arzneimitteltherapien. Versicherte können die kostenlose Medikamentenberatung von santé24 in Anspruch nehmen.

06.12.2023


Psychische Erkrankungen: mehr Behandlungen, vor allem bei jungen Erwachsenen

Die Ausgaben für psychische Erkrankungen stiegen bei SWICA seit 2018 um 19 Prozent. Für unser Gesundheitswesen ungewöhnlich: Junge Erwachsene beziehen viel mehr Leistungen als ältere.

Immer mehr Menschen lassen sich wegen psychischen Symptomen behandeln. Im Jahr 2022 wurden bei SWICA aus der Grundversicherung pro Person 173 Franken für psychiatrische und psychotherapeutische Leistungen bezahlt. 2018 waren es noch 146 Franken und damit 19 Prozent weniger. Die Analyse nach Altersgruppen zeigt ein im Gesundheitswesen untypischen Bild: Die Kosten pro Person und Jahr sind bei den jungen Erwachsenen (21 bis 25 Jahre) am höchsten. Die Kosten sind in dieser Altersgruppe mit 55 Prozent zudem stark gewachsen. Bei den über 70-Jährigen blieben die durchschnittlichen Ausgaben hingegen auf tiefem Niveau konstant. 

SWICA engagiert sich vielfältig im Bereich psychische Gesundheit. Beispielsweise bietet santé24, der Telemedizinanbieter von SWICA, psychologisch-psychiatrische Sprechstunden und Online-Selbsthilfe-Trainings bei unterschiedlichen Symptomen. WorkMed, ein JointVenture von SWICA und der Psychiatrie Baselland, widmet sich dem Thema psychische Belastungen am Arbeitsplatz.

08.11.2023


323 Millionen Franken für besonders teure Medikamente

Es gibt Krankheiten, die mit besonders teuren Medikamenten behandelt werden. Die Kosten in diesem Bereich stiegen bei SWICA von 2017 bis 2022 um rund 42 Prozent.

Die Anzahl an speziell teuren Therapien hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Das zeigt sich auch bei den Ausgaben für Medikamente. Im Jahr 2017 wurden für rund 1,1 Prozent der SWICA-Grundversicherten mehr als 10 000 Franken pro Jahr für Medikamente ausgegeben. 2022 war das bereits bei 1,5 Prozent der Versicherten der Fall. In Franken beläuft sich die Kostenzunahme von 209 Millionen Franken auf 323 Millionen, ein Wachstum um 54 Prozent.

323 Millionen Franken entsprechen rund 42 Prozent aller Medikamentenkosten, die von SWICA-Grundversicherten verursacht werden.

09.10.2023


12,8 Prozent: So viel sind die Gesundheitskosten bei SWICA von 2018 bis 2022 gestiegen

Die Ausgaben in der SWICA-Grundversicherung sind in den letzten vier Jahren stark gestiegen, besonders gilt das für Medikamentenausgaben.

Die Kosten im Gesundheitswesen steigen regelmässig. Das ist besonders für die Berechnung der Prämien relevant. Die Analyse der Entwicklungen für Grundversicherte bei SWICA zwischen 2018 und 2022 zeigt eine Steigerung von 12,8 Prozent. SWICA hat im Jahr 2022 pro versicherte Person 32.50 Franken pro Monat mehr ausgegeben als im Jahr 2018.

Die Medikamentenkosten verursachen den grössten Beitrag am Kostenanstieg. Mit 4,3 Prozentpunkten macht ihr Wachstum fast einen Drittel der gesamten Kostensteigerung aus. Rund 10.90 Franken gab SWICA pro versicherter Person und Monat mehr für Medikamente aus. Der zweitgrösste Treiber waren ärztliche Behandlungen im ambulanten Bereich, gefolgt von ambulanten Behandlungen in Spitälern und psychiatrischen Behandlungen im ambulanten Bereich.

Die rechtsstehende Grafik zeigt die gesamten Kostensteigerungen und die Verteilung auf die acht grössten Kostentreiber von 2018 bis 2022 je grundversicherte Person bei SWICA.

06.09.2023


13 Prozent Kostensteigerung bei Krebstherapien

Die Preise für neue Medikamente der Pharmaunternehmen sind in den letzten Jahren stark angestiegen – nicht zuletzt durch neue Therapien. Die hohen Preisforderungen stellen die sozialen Krankenversicherungssysteme weltweit vor grosse Herausforderungen.

«Zolgensma», ein Präparat, das den Muskelschwund bei der spinalen Muskelatrophie bremst, ist das teuerste Medikament, das je von den Schweizer Krankenversicherungen übernommen worden ist – es kostet 2,1 Millionen Franken pro Dosis. Die steigenden Medikamentenpreise sind immer wieder Thema, so berichteten etwa der Thinktank Avenir Suisse («Ein Medikament für drei Millionen Franken?») und der Tages-Anzeiger («Neue Medikamente sind oft nicht wirksam – dafür teurer») kürzlich darüber. Langzeittherapien mit Jahreskosten von über 200'000 Franken werden immer häufiger und bei Krebsbehandlungen sind Medikamentenkosten von über 50'000 Franken pro Behandlungsphase keine Seltenheit. Diese Ausgaben decken jeweils nur einen Teil der gesamten Therapie ab. 

Diese Entwicklung zeigt sich auch bei den Ausgaben der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) von SWICA. So wuchsen die Ausgaben für in der Apotheke bezogene Medikamente von 2021 auf 2022 um 8,8 Prozent, während die Gesamtausgaben in der OKP um 4,3 Prozent anstiegen (SWICA Geschäftsbericht 2022, Seite 74). Eine Auswertung nach Wirkstoffgruppen zeigt eine hohe Kostensteigerung insbesondere bei antineoplastischen Mitteln (+ 11 Mio. Franken / + 13 %), Immunsuppressiva (+  8 Mio. Franken / + 7 %) und Antidiabetika (+ 5 Mio. Franken / + 17 %). Die Steigerung ist getrieben von neuen Medikamenten, die entweder nach dem 1. Januar 2018 auf die Spezialitätenliste aufgenommen wurden oder die als «Ausnahmefälle» über Artikel 71a-d KVV abgerechnet wurden.

09.08.2023


23’311 Tonnen CO2

Vermeidbare Hospitalisationen in der Schweiz verursachen pro Jahr im Durchschnitt 23'311 Tonnen CO2. Diese Menge entspricht in etwa dem CO2-Ausstoss von 11'655 Hin- und Rückflügen in der Economy-Klasse zwischen Zürich und New York.

Eine Studie von SWICA in Zusammenarbeit mit der Stiftung myclimate ist der Frage nachgegangen, wie viel CO2 in der Schweiz pro Jahr durch sogenannte vermeidbare Spitalaufenthalte ausgestossen wird. Einer Analyse der OECD von 2017 zufolge sind 20 Prozent der Gesundheitsleistungen in entwickelten Ländern ineffektiv oder verschwenderisch. Ein Beispiel dafür sind Spitalaufenthalte bei Patientinnen und Patienten mit chronischen Erkrankungen, die durch eine optimierte Versorgung in der ambulanten Grundversorgung prinzipiell vermieden werden könnten. 

In der Studie wurde die Anzahl Spitaleintritte in der Schweiz wegen Angina pectoris, Herzinsuffizienz, chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung, Bluthochdruck oder Komplikationen bei Diabetes mellitus mit vorhergehenden Analysen zum CO2-Verbrauch in Schweizer Spitälern kombiniert. Daraus wurde die CO2-Menge berechnet, die pro Jahr durch vermeidbare Spitaleintritte verursacht wird. 

Vermeidbare Hospitalisationen haben somit nicht nur erhebliche patientenseitige und finanzielle Auswirkungen, sondern auch negative Auswirkungen auf die Umwelt. Die vermeidbaren Spitaleintritte machen zwar nur einen sehr kleinen Teil der Verschwendung im Gesundheitswesen aus. Die Analyse zeigt aber, dass die optimierte Grundversorgung, verstärkte Prävention, intensivierte Zusammenarbeit zwischen den Versorgern und die Stärkung der Patientenkompetenz im Sinne der integrierten Versorgung nicht nur zu besseren Behandlungsergebnissen führt, sondern auch erhebliche Mengen an CO2 eingespart werden können.

07.07.2023


78 % der chronisch Erkrankten wählen ein alternatives Versicherungsmodell

Alternative Versicherungsmodelle wie klassische Hausarztmodelle, Modelle mit Gesundheitszentren oder Telemedizin, sind in der Schweizer Grundversicherung gut etabliert. Da die Prämien in diesen Versicherungsformen günstiger sind, stehen diese im Verdacht, vorwiegend von jungen und gesunden Versicherten als Sparmöglichkeit genutzt zu werden. Dies kann heute widerlegt werden.

2022 haben bereits 78 Prozentder SWICA-Kundinnen und -Kunden mit einer chronischen Erkrankung ein solches Modell gewählt. Und dies mit gutem Grund: SWICA und ihre Versorgungspartner bauen Angebote der kontinuierlichen Betreuung und Unterstützung auf dem gesamten Behandlungspfad stetig aus.

01.06.2023


5 Prozent beziehen Diabetes-Medikament

2021 haben fünf Prozent der Versicherten in der Schweiz mindestens ein Diabetes-Medikament bezogen.

Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die im Blut zu einem Überschuss an Zucker führt. Das schadet dem Blutgefäss- und Nervensystem. Um schwerwiegende Folgeerkrankungen und Einschränkungen der Selbstbestimmung und der Lebensqualität zu vermeiden, brauchen Diabetikerinnen und Diabetiker eine optimale Versorgung. Der SWICA-Bericht «Unter der Lupe» beleuchtet strukturierte Behandlungskonzepte für Diabetes und zeigt auf, wie Patientinnen und Patienten davon profitieren.

10.05.2023


272 Fälle von Long Covid bei SWICA

Zwischen dem 1. Januar 2020 und dem 1. Februar 2023 sind bei SWICA 272 Fälle von Long Covid gemeldet worden. Im Vergleich zu den mehreren Zehntausend Leistungsfällen, die SWICA als Krankentaggeldversicherer jährlich gemeldet werden, ist dies – zum Glück –  eine sehr kleine Zahl.

Long Covid ist die allgemeinsprachliche Bezeichnung für die anhaltenden Folgen einer Coronavirus-Infektion. Die WHO spricht von Post-Covid-19-Erkrankung. Diese liegt vor, wenn drei Monate nach einer bestätigten Ansteckung mit dem Coronavirus Symptome bestehen, diese Symptome seit mindestens zwei Monaten andauern und nicht durch eine andere Diagnose erklärt werden können. Zu den häufigsten Symptomen einer Post-Covid-Erkrankung zählen starke Müdigkeit, Erschöpfung und Belastungsintoleranz, Kurzatmigkeit und Atembeschwerden, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme. Daneben können weitere Symptome auftreten, wie Kopfschmerzen, Husten, Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn, Schlaf- und Angststörungen, Muskelermüdung, Schmerzen in der Brust oder Hautausschläge. Obwohl sie nicht mehr akut krank sind, können Long-Covid-Patientinnen und -Patienten ihren Alltag oft kaum noch bewältigen.

Um die Betroffenen in den Bereichen Bewegung (meistens Pacing, also Bewegungsreduktion), Ernährung und psychisches Wohlbefinden inkl. Umgang mit Schlafstörungen, Schmerzen, aber auch mit depressiven Verstimmungen, Angst oder Stress zu unterstützen, bietet santé24, der Telemedizinanbieter von SWICA, ein auf Long Covid zugeschnittenes telemedizinisches Begleitprogramm an. Mehr zum Thema ist im SWICA-Business Blog zu lesen.

03.04.2023


4 von 1000 SWICA-Versicherten erhalten pro Jahr ein künstliches Knie- oder Hüftgelenk

Die häufigsten chirurgischen Eingriffe in der Schweiz sind Eingriffe am Muskel-Skelett-System. Beim Einsatz von Hüft- und Knieprothesen belegt die Schweiz einen Spitzenplatz unter den OECD-Ländern.

Auch wenn beide Eingriffe heutzutage zu den standardisierten Routineeingriffen gehören, braucht es Erfahrung und Sorgfalt: Nicht nur bei der Durchführung und Wahl des genauen Vorgehens rund um den Eingriff, sondern insbesondere auch bei welchen Patientinnen und Patienten und wann die Operation überhaupt durchgeführt werden sollte, damit die Betroffenen bestmöglich profitieren.

SWICA engagiert sich deshalb dafür, dass die Vergütung der Eingriffe auf Basis des individuellen Ergebnisses geschieht. So steht die Qualität aus Patientensicht im Vordergrund. Mehr zur Patient Empowerment Initiative lesen

01.03.2023


16 Prozent nehmen einmal jährlich Antibiotika ein

Die Zunahme der Antibiotikaresistenzen bedeutet, dass Bakterien der Wirkung von Antibiotika widerstehen können, so dass die Behandlung bakterieller Infektionskrankheiten länger dauert und manchmal sogar unmöglich wird. Jeder Einsatz von Antibiotika begünstigt die Entstehung resistenter Bakterien.

SWICA engagiert sich deshalb für einen massvollen und vernünftigen Einsatz von Antibiotika, zum Beispiel zusammen mit dem Berner Institut für Hausarztmedizin (BIHAM) und der Medbase-Gruppe. Mehr lesen

16.02.2023


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