Medikamente tragen 30 Prozent zum Kostenwachstum bei

Neue Zahlen von SWICA zeigen: Ein Drittel des Kostenanstiegs der letzten sechs Jahre in der Grundversicherung geht auf steigende Medikamentenpreise zurück. Ein Grund dafür ist, dass der Anteil an hochpreisigen Medikamenten besonders stark zunimmt.

Die Gesundheitskosten nehmen in der Schweiz kontinuierlich zu. Zwischen 2017 und 2023 sind die Kosten pro versicherte Person bei SWICA um 16 Prozent gestiegen, was einem Anstieg von jährlich 564 Franken entspricht. Insgesamt beläuft sich das Kostenwachstum in der obligatorischen Krankenversicherung in den letzten sechs Jahren auf 784 Millionen Franken.

Allein 30 Prozent dieses Anstiegs – nämlich 245 Millionen Franken – sind dabei auf die steigenden Medikamentenkosten zurückzuführen, wie das Team der SWICA-Versorgungsforschung berechnet hat. Schaut man sich die absoluten Zahlen an, sind die Medikamentenkosten in den letzten sechs Jahren um 52 Prozent auf 805 Millionen Franken gewachsen.

Ein Grund für den verhältnismässig starken Anstieg könnte sein, dass der Anteil der hochpreisigen Medikamente besonders stark zunimmt. Zur Dämpfung von Kosten- und Mengenwachstum stehen verschiedene Lösungsansätze im Raum. Krankenversicherer sprechen sich seit Jahren dafür aus, Generika oder Biosimilars zu fördern. Solche Nachahmerprodukte sind in der Regel billiger als das Originalprodukt. Ein Blick ins Ausland zeigt, dass Medikamente dort zudem oft günstiger sind als in der Schweiz. Ein Referenzpreissystem, das für wirkstoffgleiche Medikamente maximale Preise festlegt, wäre aus Sicht von SWICA prüfenswert.

Mehr Infos, wieso Medikamentenpreise steigen, und was man dagegen tun könnte, finden sich hier.

06.12.2024


Antibiotikaresistenzen: 18 Gesundheitszentren engagieren sich bei Pilotprojekt

Das Berner Instituts für Hausarztmedizin (BIHAM) hat Informations- und Kommunikationshilfsmittel für den Einsatz von Antibiotika in der Hausarztpraxis erstellt. Denn einfach verständliche Informationen und der Einbezug von Patientinnen und Patienten bei der Behandlung führen nachweislich zu weniger Antibiotikaverschreibungen – und damit zu weniger Resistenzen. Ob die Hilfsmittel nützen, wird aktuell in 18 Medbase Medical Center getestet. SWICA unterstützt die Forschung zu den Ergebnissen.

Gemäss einer schweizweiten Untersuchung aus dem Jahr 2017 werden in vielen Fällen Antibiotika verschrieben, obwohl dies gemäss den ärztlichen Leitlinien nicht empfohlen wird. 80 Prozent aller Antibiotika werden für fünf Infektionskrankheiten verschrieben: akute Mittelohrenentzündungen, Harnwegsinfekte, Halsschmerzen (Tonsillopharyngitis), Nasennebenhöhlenentzündungen (Rhino- resp. Sinusitis) und akuter infektiöser Husten. Die Krankheiten werden teilweise durch Viren ausgelöst oder bedürfen trotz bakteriellen Ursprungs keiner Antibiotikatherapie. Die Gründe, wieso trotzdem oft Antibiotika zum Einsatz kommen, sind unterschiedlich.

«Wir können uns vorstellen, dass Hausärztinnen und -ärzte glauben, dass ihre Patientinnen und Patienten von ihnen erwarten, dass sie Antibiotika verschreiben. Vielleicht überschätzen sie auch die Komplikationsrisiken der Krankheiten oder die Wirksamkeit von Antibiotika zur Verhinderung schwerer Verläufe. Gleichzeitig unterschätzen sie die Folgen der Antibiotikaeinnahme wie unerwünschte Arzneimittelwirkungen oder die Gefahr zunehmender Resistenzen», erklärt Dr. med. Adrian Rohrbasser vom Berner Institut für Hausarztmedizin (BIHAM).

Hilfsmittel im Praxistest

Dem Thema hat sich ein Forschungsteam des BIHAM unter der Leitung von Dr. med. Rohrbasser angenommen: «Wir haben Hinweise darauf, dass unnötige Verschreibungen von Antibiotika zurückgehen, wenn die Ärzteschaft zum neusten Stand der Forschung geschult wird. Ein weiterer wichtiger Ansatzpunkt ist die Beteiligung der Patientinnen und Patienten an der Therapieentscheidung», erklärt Dr. med. Rohrbasser. Darum hat das Forschungsteam, mit Unterstützung vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) und der Schweizerischen Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin (SSMIG), Entscheidungshilfen für den Praxisalltag erstellt, um die gemeinsame Entscheidungsfindung für oder gegen den Einsatz von Antibiotika zwischen Ärztin und Patient zu erleichtern.

Die Hilfsmittel beinhalten Informationsblätter mit einer einfachen Zusammenfassung der medizinischen Fakten. Verständliche Grafiken zeigen die Vor- und Nachteile einer Therapie mit und ohne Antibiotika. Ausserdem erhalten die Hausärztinnen und -ärzte Leitfäden für die Kommunikation mit und den Einbezug der Patientinnen und Patienten, die auf dem Prinzip des «Shared Decision Making» beruhen. Ob die Hilfsmittel praxis- und alltagstauglich sind, wird nun in einem Pilotprojekt getestet, an dem 18 Medbase Medical Center beteiligt sind. Das Pilotprojekt wird von der SWICA Versorgungsforschung begleitet. Das Team untersucht anonymisierte Abrechnungsdaten daraufhin, ob und wie die Anzahl der verschriebenen Antibiotika zurückgeht.

Mehr Informationen hier lesen.

18.11.2024


Abnehmspritze: 1,5 Millionen Franken in sechs Monaten

Die Abnehmspritze Wegovy wird seit diesem Jahr durch die Grundversicherung vergütet. Die Kosten steigen seitdem sprunghaft an. Insgesamt haben sich die von SWICA übernommenen Leistungen für Abnehm- und Diabetesspritzen in den letzten fünf Jahren verzehnfacht.

Seit März 2024 ist die Abnehmspritze Wegovy auf der Spezialitätenliste des Bundes und wird durch die Grundversicherung vergütet, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind: Dazu gehören unter anderem die Verschreibung durch einen Facharzt für Endokrinologie, eine kalorienreduzierte Diät und ein Nachweis für mehr körperliche Aktivität. SWICA hat im ersten Halbjahr 2024 rund 1,5 Millionen Franken für die Abnehmspritze vergütet.

Zusätzlich werden auch die Medikamente Ozempic, Saxenda und Rybelsus von der Grundversicherung übernommen, Ozempic und Rybelsus allerdings nur für Personen mit Diabtes Typ 2. Alle vier Medikamente sollen beim Abnehmen helfen. Für das erste Halbjahr 2024 gab SWICA einen Betrag von knapp 6 Mio. Franken für diese Medikamente aus. Zum Vergleich: Vor fünf Jahren betrugen die Kosten noch weniger als einen Zehntel. Im ersten Halbjahr 2019 waren es 0,5 Mio. Franken.

09.10.2024

Wie Wegovy, Ozempic und Co. wirken, was dabei beachtet werden muss und wie die Telemedizin santé24 Personen mit Übergewicht bei einem gesunden Lebensstil unterstützt, erklärt Dr. Silke Schmitt Oggier, Chefärztin Telemedizin bei santé24, im Video.

Menopause: Bis zu 60 Prozent leiden an Schlafstörungen

Die Wechseljahre verursachen viele gesundheitliche Beschwerden. Dazu zählen oft auch Schlafprobleme. Diese sind nicht nur belastend, sie können auch weitere Gesundheitsprobleme verursachen. Eine Hormonersatztherapie könnte Abhilfe schaffen. SWICA arbeitet mit dem Menopausenzentrum am Inselspital in Bern zusammen, wo der Zusammenhang zwischen einer Hormontherapie und dem Schlafverhalten während der Menopause untersucht wird.

«Bis zu 60 Prozent der Frauen in den Wechseljahren leiden unter Schlafstörungen», sagt Petra Stute, Leiterin des Menopausenzentrums am Inselspital in Bern. Ursachen seien oft Hitzewallungen, Schweissausbrüche und psychische Faktoren wie Stress, Ängstlichkeit oder Stimmungsschwankungen.

Studien zeigen, dass eine Hormonersatztherapie helfen kann. Das ist wichtig, denn Schlafstörungen können erhebliche gesundheitliche Auswirkungen haben. Dazu gehören unter anderem kognitive Beeinträchtigungen, Stimmungsschwankungen, ein geschwächtes Immunabwehrsystem und ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Unfälle. «Viele Frauen ordnen ihre Symptome oft nicht den Wechseljahren zu. Darum ist Aufklärung über die Wechseljahre so wichtig, damit Betroffene zeitnah eine Diagnose und Therapie erhalten», erklärt Stute weiter.

SWICA arbeitet mit dem Menopausenzentrum zusammen, um die medizinische Versorgung von Frauen in den Wechseljahren zu untersuchen und zu verbessern. Denn hormonell bedingte Schlafstörungen lassen sich prinzipiell genauso wie viele weitere Beeinträchtigungen in den Wechseljahren gut behandeln. Petra Stute und ihr Team arbeiten aktuell an einer Studie, die den Zusammenhang zwischen Hormontherapie und Schlafverhalten untersucht. Die Erkenntnisse werden zukünftig in Versorgungsmodelle für Frauen in den Wechseljahren einfliessen.

Mehr Informationen zum Thema Menopause finden sich auch im SWICA-Kundenmagazin aktuell im Beitrag «Selbstbestimmt durch die Wechseljahre».

05.09.2024


Früherkennung von Nierenproblemen: Nur 18,1 % der Betroffenen werden getestet

Die chronische Nierenerkrankung verursacht zahlreiche gesundheitliche Einschränkungen und hohe Kosten für das Gesundheitswesen. Weil die Krankheit anfangs keine Probleme bereitet, wird sie oft lange nicht entdeckt. Nur bei 18,1 Prozent der Betroffenen wird ein in diesem Zusammenhang wichtiger Test vorgenommen. SWICA setzt sich für die Früherkennung von Nierenproblemen ein.

In der Schweiz leiden schätzungsweise zehn Prozent der erwachsenen Bevölkerung unter einer chronischen Nierenerkrankung. Eine Niereninsuffizienz entsteht sehr langsam und kann lange Zeit nur wenige oder unspezifische Symptome verursachen. Oft wird die Unterfunktion erst entdeckt, wenn bereits viel Zeit verstrichen ist. Zeit, die wichtig wäre, um Therapiemassnahmen für den Erhalt der Nierenfunktion einzuleiten.

Die Nierengesundheit ist eine wichtige Voraussetzung für ein langes und gesundes Leben. Eine Unterfunktion hat negative Einflüsse auf verschiedene andere Faktoren wie das Herz-Kreislauf- System, die Knochengesundheit oder die Hirnfunktion. Gleichzeitig ist ein Nierenersatzverfahren wie die Dialyse (Blutwäsche) eine enorme Belastung für Betroffene. Darum sind die Früherkennung und eine optimale Behandlung wichtig: Sie steigern die Lebensqualität und senken die Kosten signifikant.

Aktuell befasst sich das «Swiss Longevity Council», eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe des World Demographic & Ageing Forum, damit, wie die Nierengesundheit in der Schweiz optimiert werden kann. Die Arbeitsgruppe wird sich in Kürze mit Empfehlungen dazu an die Ärzteschaft wenden. In der Diskussion ist unter anderem die häufigere Messung der Albumin-Kreatinin-Ratio im Urin. Dieser Test kann relativ einfach und günstig durchgeführt werden und ist wichtig, um eine Nierenerkrankung zu erkennen und schnell eine optimale Therapie einzuleiten. Tatsächlich wird gemäss einer Studie der Universität Zürich die Albumin-Kreatinin-Ratio im Urin aktuell nur bei 18,1 Prozent der Personen mit einer eingeschränkten Nierengesundheit gemessen.

SWICA setzt sich zusammen mit verschiedenen Partnerpraxen im Rahmen der Disease-Management-Programme (DMP) für die Nierengesundheit der Patientinnen und Patienten ein. Weil Diabetes eine der häufigsten Ursachen für eine chronische Niereninsuffizienz ist, wird zum Beispiel im DMP bei Diabetes der Früherkennung von Nierenschäden besondere Bedeutung zugemessen. Innerhalb von weiteren partnerschaftlichen Zusammenarbeiten soll die Nierengesundheit aber auch für andere Patientengruppen mit hohem Risiko für Nierenschäden stärker berücksichtigt werden.

07.08.2024


Gesundheitspersonal: 13 Prozent sehen keine Zukunft im Beruf

Viele Fachkräfte im Gesundheitswesen können sich nicht vorstellen, länger in der Branche zu bleiben, wenn sich nichts an ihren Arbeitsbedingungen ändert. Das zeigt die aktuelle Studie «Scohpica». Telemedizin kann einen Beitrag leisten, die angespannte Situation in Arztpraxen und Notfallaufnahmen zu entschärfen.

Gemäss der Studie Scohpica (Schweizer Kohorte der Gesundheitsfachkräfte und pflegenden Angehörigen) sagen 13 Prozent der befragten Gesundheitsfachpersonen, dass sie sich nicht oder eher nicht vorstellen können, ihren Beruf weiter auszuüben, wenn ihre Arbeitsbedingungen oder ihr Arbeitsumfeld in den nächsten Monaten gleichbleiben. Dies ergab die Umfrage bei 1’707 Fachpersonen im Jahr 2022.

Scohpica untersucht die Laufbahnen von Gesundheitsfachleuten und befasst sich unter anderem damit, wieso Fachkräfte aus dem Beruf ausscheiden. Prof. Dr. med. Isabelle Peytremann Bridevaux von der unisanté in Lausanne und Studienleiterin hat erste Ergebnisse an den Seminaren von allianz q im Juni 2024 vorgestellt. Für Ihre Arbeit erhielt sie von allianz q den diesjährigen Innovationspreis. Fachkräfte und pflegende Angehörige können weiterhin an der Umfrage von Scohpica teilnehmen.

Der Fachkräftemangel stellt das Gesundheitswesen vor grosse Herausforderungen. Es ist daher wichtig, dass personelle Ressourcen gemäss ihren Fähigkeiten optimal eingesetzt werden. Unterstützen kann dabei die Telemedizin: Durch die effiziente Triage erhalten Patientinnen und Patienten genau die Versorgung, die sie brauchen. Gleichzeitig werden Arztpraxen, Permanencen und Notfallaufnahmen entlastet und können sich auf die medizinischen Fälle konzentrieren, die eine Vor-Ort-Untersuchung benötigen. Das kann die angespannte Situation in den Kliniken erleichtern.

Gleichzeitig bietet Telemedizin andere Arbeitsbedingungen. Silke Schmitt Oggier, Chefärztin von santé24, erklärt die Vorteile von santé24 aus Arbeitgebersicht: «Indem wir Fachpersonen, die sich den Ausstieg aus dem Beruf überlegen, zu uns holen, können wir sie zumindest im Gesundheitswesen halten. Bei uns haben sie immer noch den Kontakt zu den Patientinnen und Patienten und können ihr Wissen und ihre Erfahrungen einsetzen, aber die Work-Life-Balance kann meistens besser gewährleistet werden und die Arbeit ist körperlich deutlich weniger anstrengend.» Manchmal sei santé24 auch eine Art Zwischenstation, nach derer die Mitarbeitenden wieder in die Präsenzmedizin einsteigen, ergänzt die ausgebildete Kinderärztin.

05.07.2024

Im Video erklärt Silke Schmitt Oggier, Chefärztin von santé24, den Einfluss von Telemedizin auf den Fachkräftemangel und das Gesundheitswesen.

36 Prozent mehr entwicklungspädiatrische Untersuchungen

Entwicklungsverzögerungen, AD(H)S, Autismus-Spektrums-Störungen: In Kinder- und Jugendpraxen steigen die entwicklungspädiatrischen Abklärungen zulasten der Grundversicherung. Medizinische Experten berichten von ausgelasteten Versorgungsangeboten. Am Universitäts-Kinderspital Zürich forscht man an den Ursachen und sucht nach besseren Behandlungsmöglichkeiten.

2023 war eine von sieben Personen im Kindes- oder Jugendalter mindestens einmal für eine entwicklungspädiatrische Abklärung bei einer Ärztin oder einem Arzt. Darunter fallen zum Beispiel Abklärungen bei Verdacht auf AD(H)S, Autismus-Spektrums-Störungen, aber auch Untersuchungen bei Entwicklungsverzögerungen oder -störungen der Motorik, der Sprache oder der geistigen Entwicklung. SWICA verzeichnet eine deutliche Zunahme für entsprechende Abklärungen in den letzten fünf Jahren. Seit 2018 stieg die Zahl der entwicklungspädiatrischen Untersuchungen, die über die Grundversicherung abgerechnet wurden, um 36 Prozent. Zum Vergleich: Die Anzahl der Allgemeinkonsultationen von Personen bis 18 Jahre stieg im gleichen Zeitraum hingegen nur um 2,5 Prozent.

Die Zunahme deckt sich mit Beobachtung von medizinischen Experten aus dem Fachgebiet. PD Dr. Michael von Rhein, Entwicklungspädiater und Leiter der pädiatrischen Versorgungsforschung am Universitäts-Kinderspital Zürich, bestätigt, dass man dort in den letzten Jahren einen starken Anstieg von Anmeldungen zu entwicklungspädiatrischen Abklärungen beobachtet: «Angestossen werden die Untersuche in der Regel durch Kinder- und Jugendpraxen, wo bei Vorsorgeuntersuchungen Entwicklungssauffälligkeiten festgestellt werden. Manchmal ist es auch das familiäre oder schulische Umfeld, das bei Entwicklungs- oder Verhaltensauffälligkeiten einen Abklärungsbedarf anspricht. Bei Eltern stellen sich dann Fragen im Hinblick auf die Ursache oder passende Behandlungs- oder Unterstützungsmöglichkeiten.»

Viele der Abklärungen werden gemäss von Rhein offenbar zunehmend direkt in Kinder- und Jugendpraxen mit einer entsprechenden Ausbildung durchgeführt. Im Kanton Zürich stieg deshalb die Anzahl entsprechender Angebote in den letzten Jahren an. Trotzdem können sie mit der wachsenden Nachfrage kaum Schritt halten. Am Kinderspital Zürich sucht man daher nach Wegen, die Versorgung zu optimieren oder effizienter zu gestalten. Ausserdem wird nach den Ursachen des gestiegenen Bedarfs geforscht. Für von Rhein ist aber klar, dass es sich hier nicht um eine Blase handelt: «Aus meiner klinischen Einschätzung würde ich eindeutig sagen, dass das Angebot dem Bedarf gefolgt ist und nicht umgekehrt. Vor zehn Jahren gab es mancherorts sicher eine Unterversorgung.»

17.06.2024


Diabetes: Strukturierte Behandlung kostet 1’999 Franken weniger

Wer an Diabetes leidet, profitiert von einer strukturierten Versorgung. Die Behandlung ist nicht nur qualitativ besser, sondern im Durchschnitt auch knapp 2’000 Franken im Jahr günstiger. Das zeigt die dritte wissenschaftliche Folgestudie zum Disease-Management-Programm, das von SWICA und Medbase initiiert worden ist.

Medbase und weitere Partnerpraxen von SWICA bieten seit einigen Jahren ein Disease-Management-Programm (DMP) für Diabetes an. Das Winterthurer Institut für Gesundheitsökonomie (WIG) der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) begleitet das Programm von Medbase wissenschaftlich bereits im fünften Jahr und evaluiert die Effekte auf die Patientinnen und Patienten, die Ärzteschaft und das Gesundheitswesen. Schon in früheren Berichten zeigte sich der positive Einfluss des DMP auf die Versorgungsqualität.

Die neuste Auswertung der Daten aus dem Jahr 2022 bestätigt diesen Trend. Seit der ersten Messung 2018 erhielten die Patientinnen und Patienten mit einem DMP regelmässig eine bessere Behandlung als die Kontrollgruppe. Gemessen wird die Qualität daran, ob und wie die folgenden vier Faktoren erfüllt sind (sogenannte Guideline-Adhärenz):

  • Es wird zweimal jährlich der mittlere Blutzucker anhand einer HbA1c-Messungen kontrolliert oder es findet ein kontinuierliches Glukosemonitoring mittels Sensor statt.
  • Es werden jährlich die Blutfettwerte gemessen.
  • Es wird jährlich auf Nierenerkrankungen überprüft oder es findet eine ACE-Hemmer-Therapie statt.
  • Es findet alle zwei Jahre ein Augenarztbesuch statt.

 
Wie die neusten Daten zeigen, ist die Versorgung aber nicht nur besser, sondern auch günstiger. Der Anstieg der Gesundheitskosten bei den Patientinnen und Patienten innerhalb eines DMP war 2022 pro Person im Schnitt um 1’999 Franken tiefer als bei der Kontrollgruppe.

Aufgrund der guten Ergebnisse bieten neben den sieben Pilotpraxen bereits neun weitere Praxen ein DMP für Diabetes an. Die Zahl der Teilnehmenden wurde von anfänglich rund 700 auf über 1’000 gesteigert. Es ist davon auszugehen, dass es sich schweizweit um das grösste Diabetes-Kollektiv handelt, dass über eine so lange Zeit begleitet und untersucht wird.

Auf der Grundlage der Messergebnisse werden regelmässige Workshops durchgeführt, um die Praxen bei der Erfassung der Daten und der Umsetzung von Massnahmen zu unterstützen. Weil für die integrierte Versorgung innerhalb der DMP verschiedene Berufsgruppen wie (Fach-)Ärzteschaft, Praxisassistenz, Physiotherapie und Lifestyle-Coaching zusammenarbeiten, wird in den Workshops auch der Interprofessionalität grosse Bedeutung zugemessen.

Mehr zum Disease-Management-Programm bei Diabetes.

03.05.2024


Online-Training bei psychischen Beschwerden: Ältester Teilnehmer war 89

santé24 bietet Online-Selbsthilfe-Trainings bei psychischen Belastungen zu sieben verschiedenen Themen an. Eine interne Auswertung zeigt, dass das Alter für eine erfolgreiche Teilnahme keine Rolle spielt: Dieses liegt zwischen 18 und 89 Jahren.

Nicht nur Digital Natives profitieren bei psychischen Belastungen von einem Online-Selbsthilfe-Training. Die anonyme Auswertung von santé24 zeigt, dass die älteste teilnehmende Person 89 Jahre alt war. Die jüngste Person war 18 und der Median lag bei 41 Jahren (das heisst, dass die Hälfte der Teilnehmenden älter und die andere Hälfte jünger als 41 Jahre war). Aus den Zahlen schliesst Birgit Schmid, Psychologin bei santé24: «Das Alter spielt demnach keine Rolle, um ein Online-Selbsthilfe-Training erfolgreich abzuschliessen.»

Psychische Belastungen sind in der Bevölkerung stark verbreitet. Es handelt sich um die Krankheitsgruppe mit den höchsten Kosten im Schweizer Gesundheitswesen, wie eine kürzlich erschienenen Studie von SWICA und der Züricher Hochschule für angewandte Wissenschaften zeigt.

Wer unter leichten bis mittelschweren psychischen Symptomen leidet, hat mit den Online-Selbsthilfe-Trainings von santé24 gute Chancen, diese zu lindern sowie die eigene mentale Gesundheit zu verbessern. Eventuell kann man auch die Zeit bis zum Start einer ambulanten Psychotherapie überbrücken. santé24 bietet Trainings zu sieben verschiedenen Themen an. Sie sind wissenschaftlich geprüft und erlauben es den Teilnehmenden, die verschiedenen Lektionen selbständig, zeit- und ortsunabhängig zu bearbeiten. Ein persönlicher Coach begleitet sie dabei und gibt ihnen regelmässig Feedback.

03.04.2024


Unfallkosten sind bei Frauen ab 65 um 60 Prozent höher als bei Männern

Im Alter verursachen Frauen mehr Unfallkosten als Männer. Zum einen liegt dies daran, dass sie älter werden, zum anderen sind Frauen häufiger von Stürzen mit schweren Folgen betroffen. Der Sturzprävention kommt im Alter daher besondere Bedeutung zu. Sie wird von SWICA vielseitig unterstützt.

Unfälle sind in der Schweiz für 8,4 Prozent der Gesundheitskosten verantwortlich. Als Kostengruppe liegen sie damit auf dem vierten Rang, nur psychische Beschwerden, Krankheiten am Bewegungsapparat und neurologische Erkrankungen verursachen mehr Kosten. Das zeigt eine detaillierte Untersuchung der Gesundheitskosten in der Schweiz von SWICA und der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW).

Eine aktuelle Analyse der SWICA-Versorgungsforschung zu den Unfallkosten liefert vertiefte Erkenntnisse: Frauen über 65 Jahre sind besonders stark betroffen, denn für sie liegen die unfallbedingten Kosten im Jahr 2017 mit 29 Franken pro Monat um 60 Prozent höher als für Männer im gleichen Alter (18 Franken). Anders bei den unter 65-Jährigen: Dort sind die Kosten für Unfälle laut der Studie bei Männern höher. Ein Grund für den Unterschied ist die höherer Anzahl von Frauen im hohen Alter, weil sie eine höhere Lebenserwartung haben. Daneben sind Frauen öfter von Osteoporose betroffen. Bei einem Sturz kommt es daher vor allem im Alter schneller zu einem Bruch und einem Spitalaufenthalt.

Stürze können durch präventive Massnahmen vermieden werden, so dass die älteren Personen ihre Autonomie und Lebensqualität behalten können. SWICA setzt sich für die Sturzprävention ein und unterstützt zahlreiche Angebote in diesem Bereich. santé24 bietet gefährdeten Personen eine Risikoeinschätzung sowie Bewegungs- und Ernährungssprechstunden zu diesem Thema an.

08.03.2024


Jährlich 20’000 Spitalaufenthalte wegen falscher Medikamente

Medikationsfehler sind häufig – auch in der Schweiz. Das Kantonsspital Winterthur, Medbase und SWICA setzen sich im Rahmen von Trio+ darum für mehr Sicherheit rund um die Medikation von Patientinnen und Patienten ein.

Unerwünschte Nebenwirkungen, Wechselwirkungen oder falsche Medikamente: Medikationsfehler sind häufig. Gemäss der Stiftung Patientenschutz Schweiz sind über 20’000 Spitalaufenthalte pro Jahr auf medikamentenbedingte Probleme zurückzuführen. Jede zehnte Person im Spital wird durch Medikationsfehler oder unerwünschte Wirkungen geschädigt. 

Spitaleintritte und -austritte sind besonders riskante Momente für Medikationsfehler. Das Kantonsspital Winterthur, Medbase und SWICA setzen sich im Rahmen von Trio+ darum für mehr Sicherheit rund um die Medikation von Patientinnen und Patienten ein. Seit 2022 spannen die drei Partner aus Winterthur zusammen, um die integrierte Versorgung in der Region voranzutreiben. Die Kooperation eignet sich ideal, um sich für mehr Sicherheit bei der Arzneimittelabgabe und -einnahme einzusetzen. Denn gerade beim Spitaleintritt und -austritt beziehungsweise beim Übergang von der ambulanten zur stationären Behandlung und umgekehrt gehen häufig Informationen verloren. Darum arbeiten die Partner daran, die Dokumentation zu verbessern und die Kommunikation entlang der Behandlungskette zu optimieren.

07.02.2024


Long-Covid: 57 Prozent fühlten sich gesünder

125 Personen haben bereits am Begleitprogramm bei Long- oder Post-Covid von santé24 teilgenommen. Die Untersuchung von SWICA zeigt, dass das telemedizinische Programm in den meisten Fällen äusserst hilfreich war.

Im September 2021 lancierte santé24 ein telemedizinisches Begleitprogramm bei Long- oder Post-Covid. Insgesamt haben bereits 125 Personen am Programm teilgenommen oder sind noch in Behandlung. Die SWICA-Versorgungsforschung hat die Befragung ausgewertet. Von den 57 Personen, die an der Befragung teilgenommen haben, waren drei Viertel Frauen, das Durchschnittsalter betrug 41 Jahre. 

Nach dem Programm: 

  • meldeten 73 Prozent mit Problemen beim Gehen eine Verbesserung der Mobilität.
  • hatten 80 Prozent weniger Probleme bei den Aktivitäten des täglichen Lebens.
  • hatten 83 Prozent der Betroffenen weniger Schmerzen und Unwohlsein.
  • nahmen Angst oder Depressionen bei 82 Prozent der Betroffenen ab.
  • schätzen 57 Prozent ihren eigenen Gesundheitszustand besser ein als vor Beginn des Programms.

Die Teilnehmenden warteten nach einem positiven Covid-Test im Schnitt etwa neun Monate (das sind etwa fünf bis sechs Monate, nachdem die Diagnose Long- oder Post-Covid gestellt wurde), bis sie das Programm begannen. Im Durschnitt blieben die Teilnehmenden sieben Monate im Programm.

03.01.2024


Verschiedene Medikamente über lange Zeit: Polypharmazie nimmt weiter zu

Immer mehr ältere Menschen werden aufgrund von mehreren, oft chronischen Krankheiten mit verschiedenen Medikamenten über längere Zeit behandelt. Die Auswirkungen von Polypharmazie sind dabei schlecht untersucht.

Mit steigendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, chronisch zu erkranken. Viele Hochbetagte sind zudem multimorbid, das heisst, sie leiden an verschiedenen Krankheiten. Wird jede dieser Erkrankungen gemäss den medizinischen Leitlinien behandelt, wird ein Mix von verschiedenen Medikamenten über lange Zeit verschrieben. Man spricht dabei von Polypharmazie. 

Das Problem daran: Es gibt kaum Untersuchungen dazu, welche Auswirkungen eine Dauermedikation mit unterschiedlichen Arzneimitteln haben kann. In den Studien zu spezifischen Medikamenten werden multimorbide Hochbetagte sogar oft explizit ausgeschlossen. Obwohl man sich der Risiken von Polypharmazie immer mehr bewusst ist, steigt ihre Verbreitung weiter an: Bei den 65- bis 79-jährigen SWICA-Versicherten waren es im Jahr 2018 insgesamt 25 Prozent, im Jahr 2022 schon 28 Prozent. Bei den über 80-Jährigen waren 2022 bereits 49 Prozent von einer dauerhaften Polypharmazie betroffen. Das ist eine Zunahme von 6 Prozent im Vergleich zu 2018. 

SWICA bietet Unterstützung bei Fragen zu Arzneimitteltherapien. Versicherte können die kostenlose Medikamentenberatung von santé24 in Anspruch nehmen.

06.12.2023


Psychische Erkrankungen: mehr Behandlungen, vor allem bei jungen Erwachsenen

Die Ausgaben für psychische Erkrankungen stiegen bei SWICA seit 2018 um 19 Prozent. Für unser Gesundheitswesen ungewöhnlich: Junge Erwachsene beziehen viel mehr Leistungen als ältere.

Immer mehr Menschen lassen sich wegen psychischen Symptomen behandeln. Im Jahr 2022 wurden bei SWICA aus der Grundversicherung pro Person 173 Franken für psychiatrische und psychotherapeutische Leistungen bezahlt. 2018 waren es noch 146 Franken und damit 19 Prozent weniger. Die Analyse nach Altersgruppen zeigt ein im Gesundheitswesen untypischen Bild: Die Kosten pro Person und Jahr sind bei den jungen Erwachsenen (21 bis 25 Jahre) am höchsten. Die Kosten sind in dieser Altersgruppe mit 55 Prozent zudem stark gewachsen. Bei den über 70-Jährigen blieben die durchschnittlichen Ausgaben hingegen auf tiefem Niveau konstant. 

SWICA engagiert sich vielfältig im Bereich psychische Gesundheit. Beispielsweise bietet santé24, der Telemedizinanbieter von SWICA, psychologisch-psychiatrische Sprechstunden und Online-Selbsthilfe-Trainings bei unterschiedlichen Symptomen. WorkMed, ein JointVenture von SWICA und der Psychiatrie Baselland, widmet sich dem Thema psychische Belastungen am Arbeitsplatz.

08.11.2023


323 Millionen Franken für besonders teure Medikamente

Es gibt Krankheiten, die mit besonders teuren Medikamenten behandelt werden. Die Kosten in diesem Bereich stiegen bei SWICA von 2017 bis 2022 um rund 42 Prozent.

Die Anzahl an speziell teuren Therapien hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Das zeigt sich auch bei den Ausgaben für Medikamente. Im Jahr 2017 wurden für rund 1,1 Prozent der SWICA-Grundversicherten mehr als 10 000 Franken pro Jahr für Medikamente ausgegeben. 2022 war das bereits bei 1,5 Prozent der Versicherten der Fall. In Franken beläuft sich die Kostenzunahme von 209 Millionen Franken auf 323 Millionen, ein Wachstum um 54 Prozent.

323 Millionen Franken entsprechen rund 42 Prozent aller Medikamentenkosten, die von SWICA-Grundversicherten verursacht werden.

09.10.2023


12,8 Prozent: So viel sind die Gesundheitskosten bei SWICA von 2018 bis 2022 gestiegen

Die Ausgaben in der SWICA-Grundversicherung sind in den letzten vier Jahren stark gestiegen, besonders gilt das für Medikamentenausgaben.

Die Kosten im Gesundheitswesen steigen regelmässig. Das ist besonders für die Berechnung der Prämien relevant. Die Analyse der Entwicklungen für Grundversicherte bei SWICA zwischen 2018 und 2022 zeigt eine Steigerung von 12,8 Prozent. SWICA hat im Jahr 2022 pro versicherte Person 32.50 Franken pro Monat mehr ausgegeben als im Jahr 2018.

Die Medikamentenkosten verursachen den grössten Beitrag am Kostenanstieg. Mit 4,3 Prozentpunkten macht ihr Wachstum fast einen Drittel der gesamten Kostensteigerung aus. Rund 10.90 Franken gab SWICA pro versicherter Person und Monat mehr für Medikamente aus. Der zweitgrösste Treiber waren ärztliche Behandlungen im ambulanten Bereich, gefolgt von ambulanten Behandlungen in Spitälern und psychiatrischen Behandlungen im ambulanten Bereich.

Die rechtsstehende Grafik zeigt die gesamten Kostensteigerungen und die Verteilung auf die acht grössten Kostentreiber von 2018 bis 2022 je grundversicherte Person bei SWICA.

06.09.2023


13 Prozent Kostensteigerung bei Krebstherapien

Die Preise für neue Medikamente der Pharmaunternehmen sind in den letzten Jahren stark angestiegen – nicht zuletzt durch neue Therapien. Die hohen Preisforderungen stellen die sozialen Krankenversicherungssysteme weltweit vor grosse Herausforderungen.

«Zolgensma», ein Präparat, das den Muskelschwund bei der spinalen Muskelatrophie bremst, ist das teuerste Medikament, das je von den Schweizer Krankenversicherungen übernommen worden ist – es kostet 2,1 Millionen Franken pro Dosis. Die steigenden Medikamentenpreise sind immer wieder Thema, so berichteten etwa der Thinktank Avenir Suisse («Ein Medikament für drei Millionen Franken?») und der Tages-Anzeiger («Neue Medikamente sind oft nicht wirksam – dafür teurer») kürzlich darüber. Langzeittherapien mit Jahreskosten von über 200'000 Franken werden immer häufiger und bei Krebsbehandlungen sind Medikamentenkosten von über 50'000 Franken pro Behandlungsphase keine Seltenheit. Diese Ausgaben decken jeweils nur einen Teil der gesamten Therapie ab. 

Diese Entwicklung zeigt sich auch bei den Ausgaben der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) von SWICA. So wuchsen die Ausgaben für in der Apotheke bezogene Medikamente von 2021 auf 2022 um 8,8 Prozent, während die Gesamtausgaben in der OKP um 4,3 Prozent anstiegen (SWICA Geschäftsbericht 2022, Seite 74). Eine Auswertung nach Wirkstoffgruppen zeigt eine hohe Kostensteigerung insbesondere bei antineoplastischen Mitteln (+ 11 Mio. Franken / + 13 %), Immunsuppressiva (+  8 Mio. Franken / + 7 %) und Antidiabetika (+ 5 Mio. Franken / + 17 %). Die Steigerung ist getrieben von neuen Medikamenten, die entweder nach dem 1. Januar 2018 auf die Spezialitätenliste aufgenommen wurden oder die als «Ausnahmefälle» über Artikel 71a-d KVV abgerechnet wurden.

09.08.2023


23’311 Tonnen CO2

Vermeidbare Hospitalisationen in der Schweiz verursachen pro Jahr im Durchschnitt 23'311 Tonnen CO2. Diese Menge entspricht in etwa dem CO2-Ausstoss von 11'655 Hin- und Rückflügen in der Economy-Klasse zwischen Zürich und New York.

Eine Studie von SWICA in Zusammenarbeit mit der Stiftung myclimate ist der Frage nachgegangen, wie viel CO2 in der Schweiz pro Jahr durch sogenannte vermeidbare Spitalaufenthalte ausgestossen wird. Einer Analyse der OECD von 2017 zufolge sind 20 Prozent der Gesundheitsleistungen in entwickelten Ländern ineffektiv oder verschwenderisch. Ein Beispiel dafür sind Spitalaufenthalte bei Patientinnen und Patienten mit chronischen Erkrankungen, die durch eine optimierte Versorgung in der ambulanten Grundversorgung prinzipiell vermieden werden könnten. 

In der Studie wurde die Anzahl Spitaleintritte in der Schweiz wegen Angina pectoris, Herzinsuffizienz, chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung, Bluthochdruck oder Komplikationen bei Diabetes mellitus mit vorhergehenden Analysen zum CO2-Verbrauch in Schweizer Spitälern kombiniert. Daraus wurde die CO2-Menge berechnet, die pro Jahr durch vermeidbare Spitaleintritte verursacht wird. 

Vermeidbare Hospitalisationen haben somit nicht nur erhebliche patientenseitige und finanzielle Auswirkungen, sondern auch negative Auswirkungen auf die Umwelt. Die vermeidbaren Spitaleintritte machen zwar nur einen sehr kleinen Teil der Verschwendung im Gesundheitswesen aus. Die Analyse zeigt aber, dass die optimierte Grundversorgung, verstärkte Prävention, intensivierte Zusammenarbeit zwischen den Versorgern und die Stärkung der Patientenkompetenz im Sinne der integrierten Versorgung nicht nur zu besseren Behandlungsergebnissen führt, sondern auch erhebliche Mengen an CO2 eingespart werden können.

07.07.2023


78 % der chronisch Erkrankten wählen ein alternatives Versicherungsmodell

Alternative Versicherungsmodelle wie klassische Hausarztmodelle, Modelle mit Gesundheitszentren oder Telemedizin, sind in der Schweizer Grundversicherung gut etabliert. Da die Prämien in diesen Versicherungsformen günstiger sind, stehen diese im Verdacht, vorwiegend von jungen und gesunden Versicherten als Sparmöglichkeit genutzt zu werden. Dies kann heute widerlegt werden.

2022 haben bereits 78 Prozentder SWICA-Kundinnen und -Kunden mit einer chronischen Erkrankung ein solches Modell gewählt. Und dies mit gutem Grund: SWICA und ihre Versorgungspartner bauen Angebote der kontinuierlichen Betreuung und Unterstützung auf dem gesamten Behandlungspfad stetig aus.

01.06.2023


5 Prozent beziehen Diabetes-Medikament

2021 haben fünf Prozent der Versicherten in der Schweiz mindestens ein Diabetes-Medikament bezogen.

Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die im Blut zu einem Überschuss an Zucker führt. Das schadet dem Blutgefäss- und Nervensystem. Um schwerwiegende Folgeerkrankungen und Einschränkungen der Selbstbestimmung und der Lebensqualität zu vermeiden, brauchen Diabetikerinnen und Diabetiker eine optimale Versorgung. Der SWICA-Bericht «Unter der Lupe» beleuchtet strukturierte Behandlungskonzepte für Diabetes und zeigt auf, wie Patientinnen und Patienten davon profitieren.

10.05.2023


272 Fälle von Long Covid bei SWICA

Zwischen dem 1. Januar 2020 und dem 1. Februar 2023 sind bei SWICA 272 Fälle von Long Covid gemeldet worden. Im Vergleich zu den mehreren Zehntausend Leistungsfällen, die SWICA als Krankentaggeldversicherer jährlich gemeldet werden, ist dies – zum Glück –  eine sehr kleine Zahl.

Long Covid ist die allgemeinsprachliche Bezeichnung für die anhaltenden Folgen einer Coronavirus-Infektion. Die WHO spricht von Post-Covid-19-Erkrankung. Diese liegt vor, wenn drei Monate nach einer bestätigten Ansteckung mit dem Coronavirus Symptome bestehen, diese Symptome seit mindestens zwei Monaten andauern und nicht durch eine andere Diagnose erklärt werden können. Zu den häufigsten Symptomen einer Post-Covid-Erkrankung zählen starke Müdigkeit, Erschöpfung und Belastungsintoleranz, Kurzatmigkeit und Atembeschwerden, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme. Daneben können weitere Symptome auftreten, wie Kopfschmerzen, Husten, Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn, Schlaf- und Angststörungen, Muskelermüdung, Schmerzen in der Brust oder Hautausschläge. Obwohl sie nicht mehr akut krank sind, können Long-Covid-Patientinnen und -Patienten ihren Alltag oft kaum noch bewältigen.

Um die Betroffenen in den Bereichen Bewegung (meistens Pacing, also Bewegungsreduktion), Ernährung und psychisches Wohlbefinden inkl. Umgang mit Schlafstörungen, Schmerzen, aber auch mit depressiven Verstimmungen, Angst oder Stress zu unterstützen, bietet santé24, der Telemedizinanbieter von SWICA, ein auf Long Covid zugeschnittenes telemedizinisches Begleitprogramm an. Mehr zum Thema ist im SWICA-Business Blog zu lesen.

03.04.2023


4 von 1000 SWICA-Versicherten erhalten pro Jahr ein künstliches Knie- oder Hüftgelenk

Die häufigsten chirurgischen Eingriffe in der Schweiz sind Eingriffe am Muskel-Skelett-System. Beim Einsatz von Hüft- und Knieprothesen belegt die Schweiz einen Spitzenplatz unter den OECD-Ländern.

Auch wenn beide Eingriffe heutzutage zu den standardisierten Routineeingriffen gehören, braucht es Erfahrung und Sorgfalt: Nicht nur bei der Durchführung und Wahl des genauen Vorgehens rund um den Eingriff, sondern insbesondere auch bei welchen Patientinnen und Patienten und wann die Operation überhaupt durchgeführt werden sollte, damit die Betroffenen bestmöglich profitieren.

SWICA engagiert sich deshalb dafür, dass die Vergütung der Eingriffe auf Basis des individuellen Ergebnisses geschieht. So steht die Qualität aus Patientensicht im Vordergrund. Mehr zur Patient Empowerment Initiative lesen

01.03.2023


16 Prozent nehmen einmal jährlich Antibiotika ein

Die Zunahme der Antibiotikaresistenzen bedeutet, dass Bakterien der Wirkung von Antibiotika widerstehen können, so dass die Behandlung bakterieller Infektionskrankheiten länger dauert und manchmal sogar unmöglich wird. Jeder Einsatz von Antibiotika begünstigt die Entstehung resistenter Bakterien.

SWICA engagiert sich deshalb für einen massvollen und vernünftigen Einsatz von Antibiotika, zum Beispiel zusammen mit dem Berner Institut für Hausarztmedizin (BIHAM) und der Medbase-Gruppe. Mehr lesen

16.02.2023


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