Partizipative Entscheidung
Antibiotikaverschreibungen senken

Ein Forschungsprojekt des Berner Instituts für Hausarztmedizin (BIHAM) testet, wie sich Antibiotikaverschreibungen in der Hausarztpraxis mit den Ansätzen der partizipativen Entscheidungsfindung reduzieren lassen. Die Forschungsarbeit basiert auf dem Projekt StAR (Strategie Antibiotikaresistenzen) des BAG von 2015 und wird von Dr. med. Adrian Rohrbasser geleitet.

Weniger Antibiotikaverschreibungen dank gemeinsamer Entscheidung?

Der Hauptgrund für Resistenzen ist der übermässige und unangemessene Einsatz von Antibiotika. Das Forschungsprojekt befasst sich mit der Frage, ob die gemeinsame Entscheidungsfindung zwischen Patientinnen, Patienten, Ärztinnen und Ärzten bei drei häufigen selbstlimitierenden Erkrankungen zu einer reduzierten Antibiotikaverschreibung führt. Im Zentrum stehen dabei Otitis media acuta (Mittelohrentzündung), Harnwegsinfektion und Tonsillopharyngitis (Rachen- und/oder Gaumenmandelinfektion). Bei der partizipativen Entscheidungsfindung zwischen den Alternativen «Antibiotika» oder «Abwarten» kommen evidenzbasierte Informations- und Kommunikationsinstrumenten zum Einsatz, die den Wissenstransfer von Ärztinnen und Ärzten zu Patientinnen und Patienten über den Nutzen und Schaden von Antibiotika erleichtern sollen. Umgekehrt sollen Patientinnen und Patienten dank den Hilfsmitteln ihrer Ärztin oder ihrem Arzt ihre Präferenzen und Werte einfacher vermitteln können. 

Die Informations- und Kommunikationsinstrumente (Hilfsmittel) wurden in einer Forschungsarbeit im Zusammenhang mit dem Projekt StAR (Strategie Antibiotikaresistenzen) des BAG von 2015 und in Zusammenarbeit mit verschiedenen Hausarztpraxen, Patientinnen und Patienten entwickelt. Sie stützten sich auf Erkenntnisse aus der Literatur und dem Praxisalltag. 

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Projekt

Breite Forschungsförderung

Das Forschungsprojekt des Berner Instituts für Hausarztmedizin (BIHAM) unter der Leitung von Dr. med. Adrian Rohrbasser, das den Effekt der Hilfsmittel untersucht, wird von der Schweizerischen Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin, SGAIM, mit 50 000 Franken gefördert. Auch SWICA beteiligt sich am Projekt, in dem sie die Hausarzt- und Gruppenpraxen bei der Auswertung von Antibiotikumseinsätzen unterstützt.

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