Gesundheitskosten
Politische Eingriffe führen zu Prämiensprüngen

Am 26. September 2023 hat Gesundheitsminister Alain Berset über die Prämienentwicklung der obligatorischen Krankenversicherung für 2024 informiert. Bereits seit Monaten zeichnete sich ab, dass mit einer happigen Erhöhung zu rechnen ist. Die Ursachen dafür sind nicht zuletzt in der Gesundheitspolitik zu suchen.

Viele Versicherte werden nächstes Jahr leider höhere Prämien für ihre Grundversicherung bezahlen müssen. Das hat mehrere wichtige Gründe, die alle Krankenversicherer betreffen. Einerseits wurden in der Schweiz 2023 wieder deutlich mehr Gesundheitsleistungen bezogen als im Vorjahr. Die Prognosen schwanken zwischen 4,7 Prozent (KOF Konjunkturforschungsstelle) und 7,5 Prozent (Santésuisse). Andererseits verunmöglichte es die Lage auf den Finanzmärkten den Versicherern, diese Mehrkosten durch Kapitalerträge abzufedern.

Ein weiterer, wichtiger Grund ist hingegen politisch begründet: In den letzten Jahren wurden die Prämien in der Grundversicherung künstlich tief gehalten. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) forderte die Versicherer jeweils auf, «knapp» zu kalkulieren. Das heisst konkret: Die Prämien konnten mit der Kostenentwicklung nicht Schritt halten. Ganz bewusst hat der Bund damit einen Abbau der finanziellen Reserven bei den Versicherern in Kauf genommen – bis an die Grenze des gesetzlich Zulässigen. Das hat zur Folge, dass nun auch solide finanzierte Versicherungen wie SWICA ihre Reserven wieder stärken müssen, um für ausserordentliche Ereignisse gerüstet zu sein.

SWICA setzt sich dafür ein, dass künftig auf politisch motivierte Eingriffe in das fein austarierte Reservesystem verzichtet wird. Denn nach der Einführung der obligatorischen Grundversicherung wurden bereits unter Bundesrätin Ruth Dreifuss und später auch unter Bundesrat Pascal Couchepin solche Eingriffe vorgenommen. Und jedes Mal hat dies zu Prämiensprüngen in den Folgejahren geführt.

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