Selbstheilung: Kein Hokus Pokus

Die Fähigkeit, Krankheiten zu überstehen und zu heilen, besitzen alle Lebewesen. Allerdings lässt sich Selbstheilung nicht erzwingen. Die Voraussetzungen dafür schaffen können aber alle.
Beim Gemüseschneiden kurz nicht aufgepasst, schon blutet die Fingerkuppe. Sofort beginnt der Körper, Eindringlinge abzuwehren und die Wunde abzudichten, bis das Gewebe darunter nachgewachsen ist. Bei einer kleinen und oberflächlichen Wunde heilt der Schnitt im Normalfall innert weniger Tage vollständig von selbst und ohne äusseres Zutun.


Immunsystem wesentlich

«Selbstheilung findet kontinuierlich statt», erklärt Prof. Claudia Witt, Direktorin des Instituts für komplementäre und integrative Medizin am Universitätsspital Zürich. «Eine wesentliche Rolle dabei spielt unser Immunsystem beim Abfangen von Viren und Bakterien. Es greift auch ein, wenn normale Zellen zu Krebszellen mutieren.» Überhaupt reparieren und erneuern körpereigene Prozesse alle Arten von Zellen oder Erbsubstanz (DNA) selbständig. «Zudem kann unser Gehirn Schmerzen ausblenden und es können körpereigene Opiate ausgeschüttet werden.»


Krank durch anhaltenden Stress

Weshalb werden Menschen trotz dieser eindrücklichen Fähigkeiten krank? «Es ist immer eine Frage, wie sehr das System der Selbstheilung gefordert ist», so die Professorin. Ist eine Wunde zu gross oder ist zu viel Blut ausgetreten, kann der Körper die Verletzung nicht von selbst heilen. Bestimmte Gewohnheiten können die Selbstheilung zudem behindern: «Lebensweisen wie zum Beispiel Rauchen oder wenig Schlaf haben einen negativen Einfluss auf unser Immunsystem.» Nicht zuletzt können negative Stimmungen die Art und Weise verändern, wie das Immunsystem funktioniert. Studien zeigen, dass sie beispielsweise das Risiko für verstärkte Entzündungen erhöhen und langfristig krankheitsanfälliger machen. Es ist aber allem voran chronischer Stress, der der körpereigenen Abwehr schadet: «Bei akutem Stress ist das Immunsystem sehr aktiv, bei chronischem Stress dann aber eher erschöpft.»


Bewegung, Entspannung, gesunde Ernährung

Es gilt also, das Immunsystem zu unterstützen, damit die Selbstheilungskräfte voll wirken können. «Entspannungsverfahren oder Achtsamkeitsübungen helfen, chronischen Stress zu reduzieren», betont Witt. Weiter kann eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung mit vielen pflanzlichen Lebensmitteln die Fähigkeiten zur Selbstheilung fördern. «Darüber hinaus spielt ein gesunder Lebensstil mit moderatem Sport und gutem Schlaf eine tragende Rolle, um das Immunsystem positiv zu beeinflussen.» Umso besser, wenn diese Aktivitäten Spass machen und damit den Stresslevel zusätzlich senken.

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Das Institut für komplementäre und integrative Medizin des Universitätsspitals Zürich nimmt Aufgaben in der Versorgung von Patientinnen und Patienten sowie in Forschung und Lehre wahr. Mehr zum Angebot und zur Forschung des Instituts in Text- und Videoform hier.