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Tipps zur Achtsamkeit

Kennen Sie Ihre Entspannungsfähigkeit?

Stress ist unser ständiger Begleiter im Alltag und gar nicht nur negativ. Damit die Lebensqualität nicht darunter leidet, braucht jeder Mensch persönliche Strategien, um sich jederzeit und kurzfristig zu entspannen. Denn laut Psychologen ist die beste Entspannungsmethode die, die zu einem passt.

Alle empfinden im Alltag Stress, zumindest ab und zu. Gemäss Job-Stress-Index 2018 leidet jeder vierte Arbeitnehmende sogar ernsthaft unter Stress. Ganz vermeiden lassen sich Arbeitsvolumen, Termindruck, Finanzsorgen oder andere Belastungen nicht; sie gehören zu einem aktiven Berufsleben. Herausforderungen verschiedenster Art machen dieses schliesslich interessant. Zu viel Stress kann aber krank machen. Der gesunde Mittelweg liegt darin, wie wir mit der Belastung umgehen.

Rasche Entspannung ist also gefragt – für Körper und Geist und auch dann, wenn gerade keine Zeit für Ferien oder das Wellness-Weekend vorhanden ist. Dabei kann man Entspannen nicht zwangsläufig mit Nichtstun gleichsetzen. Jeder Mensch findet auf eigene Art Ruhe. Die Entspannungsfähigkeit ist individuell und hängt von der Hirnphysiologie ab. Den einen hilft es, sich beim Sport auspowern. Andere finden den besten Ausgleich zum professionellen Hamsterrad auf dem häuslichen Sofa. Eine dritte Gruppe schwört auf Entspannung durch Spiritualität.

Es spielt keine Rolle, was Ihnen guttut. Wichtig ist nur, dass Sie Ihr persönliches Entspannungs-Idealprogramm kennen und davon Gebrauch machen. Wir wünschen viel Freude und natürlich gute Erholung!
Körperliche Aktivität, bei der man die Anspannung buchstäblich abstrampeln kann, stellt für viele Menschen die erfolgreichste Anti-Stress-Therapie dar. Besonders junge Erwachsene bis dreissig Jahre können beim Sport Stressgefühle am besten überwinden. In stressigen Situationen werden Stresshormone ausgeschüttet, der Blutdruck steigt und die Atmung wird flacher. Diese physischen Begleiterscheinungen werden durch körperliche Aktivität wieder ausgeglichen. Ausserdem lockern sich auch die stressbedingt angespannten Muskeln.
Wenn sich die Gedanken vor lauter Problemen im Kreis drehen, hilft es, das Umfeld zu wechseln und in eine andere Welt einzutauchen. Ob es eine kreative Tätigkeit ist, Kochen, Gärtnern, Lesen, Gamen oder Filme schauen – solange einen die Tätigkeit erfreut und auf andere Gedanken bringt, hat sie ihren Zweck erfüllt. Die Ablenkung durch Fernsehen, Internet oder soziale Medien ist bei den Schweizerinnen und Schweizern ganz hoch im Kurs. Ebenso beliebt ist Ruhe tanken im Grünen: Rund ein Drittel gab bei einer Befragung an, dem Stress am liebsten in der Natur zu entfliehen.
Das Zauberwort für sofortige Entspannung ist Achtsamkeit. Die Übersetzung des englischen Begriffs «Mindfulness» bedeutet, dass man im Geist bewusst wahrnimmt, was gerade und im Moment geschieht. Egal ob man im Büro eine Präsentation vorbereitet oder zu Hause die Geschirrspülmaschine ausräumt. Achtsamkeit ist eine in die Alltagstätigkeiten integrierte Mini-Meditation. Die Technik ist lernbar, beziehungsweise eigentlich wiedererlernbar: Kinder beherrschen es noch perfekt, ganz im Hier und Jetzt zu versinken.
Studien belegen, dass sich negativen Auswirkungen von Stress zumindest teilweise durch eigene Gedanken vorbeugen lässt. Denkt man am Ende eines anstrengenden Tages bewusst darüber nach, welche positiven Momente erlebt wurden, realisiert man, dass es trotz aller Hektik mehrere davon gab: ein spontanes Lob eines Geschäftspartners, der kurze Austausch an der Kaffeemaschine mit einer neuen Mitarbeiterin, frische Luft nach dem Sommerregen. Solche Momente der Zufriedenheit vermitteln positive Gefühle und stärken die inneren Abwehrkräfte für kommende Schwierigkeiten.
Natürlich vergessen wir nicht zu atmen. Aber wir atmen in stressigen Situationen zu wenig tief. Das führt zu einer flachen Atmung und schlechteren Versorgung mit Sauerstoff. Präventionsfachleute empfehlen deshalb Atemübungen zum Stressabbau: Auf einem Stuhl sitzend die Augen schliessen und die Hände auf den Bauch legen. Einige Minuten lang versuchen, tief in den Bauch zu atmen. Dabei sollte man fühlen, wie sich die Bauchdecke beim Ein- und Ausatmen bewegt. Bei mehreren solcher Atempausen pro Tag löst sich der Stress nicht in Luft auf, aber fast.