Wichtige Begriffe
Integrierte Versorgung

Integrierte Versorgung will in der Gesundheitsversorgung Ineffizienzen, Versorgungsbrüche, Schnittstellenprobleme, Doppelspurigkeiten und Widersprüche sowie Versorgungslücken identifizieren, benennen und verbessern.

Dabei stehen die Rollenverteilung bei den Leistungserbringenden, die Behandlungsabläufe, die ökonomischen Anreize sowie der Einbezug und die Verbesserung der Gesundheitskompetenz der Patientinnen und Patienten im Zentrum. Eine konsequente Ausrichtung der medizinischen Versorgung auf diese Ziele führt zu mehr Qualität und Effizienz, was zu tieferen Gesundheitskosten führt. Das nachfolgende Glossar erklärt die wichtigsten Begriffe im Bereich der integrierten Versorgung.

  • Versorgungskonzept

Es handelt sich um strukturierte, evidenzbasierte Behandlungsprogramme für Versicherte mit spezifischen, oft chronischen Erkrankungen. Diese bestehen aus standardisierten Bausteinen, deren Abfolge auf den individuellen Versorgungspfad angepasst wird. Sie werden von Netzwerken der integrierten Versorgung angeboten.

  • Versorgungsnetzwerk

Leistungserbringende mit unterschiedlichen Kompetenzen schliessen sich zusammen, um verschiedene Versorgungskonzepte umzusetzen. Sie vereinbaren gemeinsame Standards zur interprofessionellen Rollenverteilung im Behandlungspfad und zur Qualitätssicherung.

  • Interprofessionelle Zusammenarbeit

Zwei oder mehr Mitglieder verschiedener Berufsgruppen im Gesundheitswesen arbeiten Hand in Hand, um Probleme zu lösen oder Dienstleistungen zu erbringen. Dabei bringen die beteiligten Berufe ihre fachlichen Kernkompetenzen ein und verteilen nach Bedarf Aufgaben neu, was zu einer Entlastung der einzelnen Professionen führt.

  • Informationsaustausch

Eine Voraussetzung zur Umsetzung der integrierten Versorgung ist die laufende Erfassung der Krankengeschichte in einer datengesicherten elektronischen Patientenakte, auf die die Patientinnen und Patienten sowie alle relevanten Fachpersonen Zugriff haben.

  • Patientenorientierung

Die Patientinnen und Patienten nehmen eine aktive Rolle ein, indem sie zum selbständigen Umgang mit der eigenen Krankheit befähigt und in die Behandlungsentscheide einbezogen werden.

  • Behandlungspfad

Standardisierte Behandlungspfade und Leitlinien bilden ein zentrales Element der integrierten Versorgung. Sie basieren auf dem aktuellen Stand des medizinischen Wissens, strukturieren die Zusammenarbeit der verschiedenen Leistungserbringenden und Professionen und ermöglichen eine geordnete Entscheidungsfindung.

Die Behandlungspfade beinhalten jeweils einzelne Module. Das können zum Beispiel Arztkonsultationen, Coaching-Einheiten, Standortbestimmungen, routinemässige Medikationsüberprüfung, Massnahmen der Diagnostik, Therapien oder Rehabilitationen sein. Die Reihenfolge und Intensität wird anhand dem individuellen Bedarf und den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten zusammengestellt.

  • Behandlungsqualität

Integrierte Versorgung basiert auf kontinuierlichen Massnahmen der Qualitätssicherung und Qualitätsverbesserung. Die Grundlage dafür ist Transparenz über die Qualität der Versorgungsabläufe und -ergebnisse. Für die kontinuierliche Messung der Qualität und der Planung von weiteren Massnahmen werden Monitoringsysteme benötigt.

 

 

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