Herbstsession: Gesundheitskosten senken dank kooperativem Kantönligeist
Rona Bolliger
Digitalisierung im Gesundheitswesen
Um den Rückstand in der Digitalisierung des Gesundheitswesens aufzuholen, hat der Bund das Programm Digisanté ins Leben gerufen. Mittlerweile laufen innerhalb dieses Programms rund fünfzig Projekte. Setzt der Bundesrat bei dieser Vielzahl die richtigen Prioritäten? Diese Frage stellt Gesundheitspolitiker und FDP-Ständerat Josef Dittli mit einer Interpellation. In der Stellungnahme bestätigt der Bundesrat, dass die digitale Transformation im Gesundheitswesen zentral für eine bessere Versorgungsqualität und mehr Effizienz sei.
Eine Schlüsselrolle spiele die Standardisierung von Gesundheitsdaten, damit die Behandlungsqualität transparent wird und so die beste Versorgung für Patientinnen und Patienten sichergestellt werden kann.
SWICA sieht ebenfalls den Handlungsbedarf in der Standardisierung als zentralen Schlüssel zur Förderung der Digitalisierung im Gesundheitswesen. Diese Standardisierung führt nicht nur zu einer Steigerung der Effizienz und Datensicherheit, sondern wird auch eine Verbesserung der Leistungsqualität für Patientinnen und Patienten mit sich bringen.
Darüber hinaus bildet die Standardisierung die Grundlage für die flächendeckende Einführung eines elektronischen Patientendossiers. SWICA sieht das Dossier als ein zentrales Instrument zur Steigerung der Leistungsqualität für jede Patientin und jeden Patienten sowie zur Reduzierung unnötiger Bürokratie für die Leistungserbringer. Eine besondere Bedeutung misst SWICA auch der aktiven Rolle der Patientinnen und Patienten bei – insbesondere ihrem Einbezug ins System sowie der gezielten Förderung ihrer Gesundheitskompetenzen.
In all den Bestrebungen zur Digitalisierung des Gesundheitswesens ist für SWICA zentral, dass der Nutzen für die Patientinnen und Patienten stets im Mittelpunkt steht.
Kooperativer Kantönligeist auch bei Leistungsaufträgen für Spitäler
Welches Spital darf welche Behandlungen anbieten? Das bestimmt heute jeder Kanton selbst. Die Gesundheitskommission des Ständerats will, dass die Kantone sich in Zukunft mit anderen Kantonen in Versorgungsregionen abstimmen müssen, wenn sie Leistungsaufträge an die Spitäler vergeben. So könnte man bestehende Überangebote abbauen und die Kosten signifikant senken. Als Nächstes entscheidet der Nationalrat über die Vorlage.
Günstigere Medikamente im Ausland
Medikamente und medizinische Hilfsmittel sind im Ausland oft markant günstiger als in der Schweiz. Doch zurzeit darf die Krankenversicherung im Ausland gekaufte Medikamente oder Hilfsmittel nur vergüten, wenn man plötzlich im Ausland krank wurde. Das will FDP-Nationalrat Marcel Dobler ändern. In seiner Motion fordert er, dass im Ausland erworbene Medikamente über die Grundversicherung vergütet werden sollen, wenn sie weniger kosten als in der Schweiz. Der Bundesrat unterstützt die Motion. Als nächstes diskutiert der Ständerat den Vorschlag.