Faszien, so nennt man das Bindegewebe, das unseren Körper von Kopf bis Fuss zusammenhält. Man kann sich dieses bildlich als ein dreidimensionales Netz von Strängen und Fasern vorstellen, das den Körper umhüllt und durchdringt. Dabei verbindet es beispielsweise Knochen mit Muskeln und gibt den Organen Halt.
In unserem Bewegungsapparat dient das Gewebe sowohl als Klebstoff wie auch als Schmiermittel. Sind die Fasern geschmeidig und elastisch, können wir uns besser bewegen. Sind die Fasern «verklebt» oder «verfilzt», fällt uns die Bewegung schwer. Bewegen wir uns zu wenig, werden die Fasern mit der Zeit starr. Da die Faszien viele Nervenrezeptoren enthalten, wird vermutet, dass sie die Ursache verschiedener Schmerzen sind, die bisher kaum zuweisbar waren.
Bis vor einigen Jahren wurde den Faszien wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Seit die «Blackroll» – eine zirka einen halben Meter lange und zehn Zentimeter hohe, zylinderförmige Rolle – sich wie ein Lauffeuer in den Fitnesscentern verbreitet hat, ist dies anders. Die «Blackroll» wurde zum Symbol des Faszientrainings. Im Gegensatz zum herkömmlichen Training ermöglicht die Rolle eine Art Selbstmassage. Der Druck, der normalerweise von einem Masseur ausgeht, kommt bei der Rolle vom eigenen Körpergewicht. Damit sollen Verhärtungen, Verklebungen und Verfilzungen gelöst werden.
Beim ganzen Hype um die «Blackroll» geht oft vergessen, dass sich das Faszientraining nicht nur aus Übungen mit der Rolle zusammensetzt. Dehnübungen und Yoga ebenso wie Pilates oder Schwing- und Wippbewegungen werden dem Faszientraining zugeschrieben.