Wo soll mein Baby zur Welt kommen?

In der Schweiz haben Frauen die Wahl, ob sie ihr Baby im Spital, im Geburtshaus oder zu Hause auf die Welt bringen. Da die meisten in der Nähe von zu Hause gebären möchten, hängt ihr Entscheid oft vom lokalen Angebot ab.
In welcher Umgebung möchte ich gebären? Eine Frage, die sich die meisten Schwangeren stellen, denn es bestehen grosse Unterschiede zwischen Spitalgeburten und sogenannten ausserklinischen Geburten im Geburtshaus oder zu Hause. Viele Frauen beurteilen die Spitalgeburt als sicherste Option, da im Notfall Hebammen, Pflegepersonal, Ärztinnen und Ärzte rund um die Uhr zur Verfügung stehen und auch nach der Geburt eine umfassende Betreuung für die Mutter und das Neugeborene anbieten können. «Tatsächlich finden laut Hebammenverband 98 Prozent aller Geburten in der Schweiz in Spitälern statt», erklärt Lisa Bammatter, Hebamme und Mediensprecherin des Geburtshauses Winterthur, das im Spätsommer 2023 seine Tore öffnet. Im Gegensatz zu einem Geburtshaus kann die Betreuung im Spital unpersönlich sein. Die Gebärenden kennen das Personal meist nicht und wenn viele Frauen zum gleichen Zeitpunkt niederkommen, kann es auf der Station hektisch werden.


Im Geburtshaus oder zu Hause gebären

Im Geburtshaus niederkommen ist persönlicher. Oft sind ein bis zwei Hebammen zugegen, die die Gebärende bereits aus der Begleitung in der Schwangerschaft kennt. Noch intimer und vollumfänglich in vertrauter Umgebung ist eine Hausgeburt. Allerdings kommen sogenannte ausserklinische Geburten nur bei normal verlaufenden Schwangerschaften infrage. So dürfen keine Steisslage des Babys und kein Schwangerschaftsdiabetes der Mutter vorliegen und auch eine Zwillingsgeburt eignet sich nicht. Zudem kommen keine starken Schmerzmittel wie die Periduralanästhesie zum Einsatz. So wird denn auch eine von fünf Frauen während der Geburt ins Spital verlegt, weil sie stärkere Schmerzmittel braucht.«Anderseits kommt es immer häufiger vor, dass sich Frauen nach der Geburt ins Geburtshaus verlegen lassen, um dort das Wochenbett mit ihrem Kind zu verbringen», ergänzt Lisa Bammatter.

Oft haben werdende Mütter und Väter Bedenken bezüglich der Sicherheit bei einer Geburt im Geburtshaus. «Diese sind unbegründet», erklärt Lisa Bammatter. «Geburtshäuser arbeiten evidenzbasiert, nach klaren Leitlinien und meistens in enger Zusammenarbeit mit den umliegenden Spitälern. In Winterthur haben wir einen engen Austausch mit den Fachärztinnen und -ärzten des Kantonsspitals, damit wir die Sicherheit von Mutter und Kind jederzeit gewährleisten können». Sie möchte aber niemanden zu dieser Wahl überreden: «Wer sich im Spital wohler fühlt, ist dort auf jeden Fall am besten aufgehoben. Wichtig ist, dass es für die Mutter stimmt und ihr jede Option offensteht», bekräftigt die Hebamme.


Was gibt es in der Nähe?

Wo eine Frau ihr Kind zur Welt bringt, hängt stark vom vorhandenen lokalen Angebot ab. Gemäss der Interessengemeinschaft Geburtshäuser Schweiz IGGH-CH gibt es in der Deutschschweiz nur gerade elf Geburtshäuser, in der Romandie zehn und im Tessin eines. Diese liegen somit unter Umständen weit entfernt vom Wohnort der werdenden Mütter. Zudem bieten nur wenige frei praktizierende Hebammen die Begleitung von Hausgeburten an, weil diese Einsätze auf Abruf eine sehr grosse zeitliche Flexibilität voraussetzen. Mit der Eröffnung des Geburtshauses Winterthur haben werdende Mütter dieser Region neben der Hausgeburt eine weitere Alternative zur Spitalgeburt. SWICA unterstützt als Sponsor das Geburtshaus Winterthur und damit eine umfassende gesundheitliche Infrastruktur am Ort ihres Hauptsitzes.


Finanziell gut abgesichert

Finanziell gesehen unterscheiden sich die Geburtsarten für die Frauen nicht. Wenn das Geburtshaus auf der Spitalliste des Kantons ist, sind alle Kosten, auch die stationären Leistungen, durch die Grundversicherung gedeckt. Auch bei einer Verlegung vom Spital ins Geburtshaus nach der Geburt werden die Wochenbettkosten für Mutter und Kind pauschal übernommen.

Leistungen von SWICA rund um Schwangerschaft und Geburt

Grundversicherung

Während der Mutterschaft stehen viele vor- und nachgeburtliche Untersuchungen an. Damit Mutter und Kind umfassend versorgt und finanziell abgesichert sind, fällt für die Mutterschaftsleistungen aus der Grundversicherung keine Kostenbeteiligung an. Folgende Leistungen werden von der Grundversicherung gedeckt:

  • Geburtsvorbereitungskurs (150 Franken an Gruppenkurse bei Hebammen)
  • Sieben Kontrolluntersuchungen
  • Zwei Ultraschalluntersuchungen
  • Eine Untersuchung nach der Geburt
  • Drei Sitzungen für Stillberatungen bei Hebammen oder speziell ausgebildeten Pflegepersonen
  • Bei Risikoschwangerschaften wird das Untersuchungsintervall nach klinischem Ermessen festgelegt
Zusatzversicherungen

Im Rahmen der Geburtsvorbereitung, Begleitung und Nachbetreuung werden aus den Zusatzversicherungen COMPLETA TOP/COMPLETA FORTE und COMPLETA PRAEVENTA weitergehende, umfassende Leistungen angeboten:

  • 200 Franken Stillgeld pro Kind, wenn das Kind mindestens zehn Wochen gestillt wird.
  • Komplementärmedizinische Behandlung: Bei anerkannten Ärzten und Therapeuten übernimmt SWICA bis 80 Franken pro Stunde. Die Zusatzversicherung OPTIMA deckt zusätzlich allfällige darüberhinausgehende Kosten.
  • Ärztlich verordnete Medikamente innerhalb der Indikation
  • Spezielle und ärztlich verordnete Impfungen für das Kind: 90 Prozent der Kosten bis 200 Franken pro Jahr
  • Babyschwimmen: 50 Prozent der Kosten bis 300 Franken pro Jahr

Auch Mütter und Väter profitieren vom breiten Kursangebot: SWICA übernimmt 90 Prozent der Kosten bis 500 Franken (bis 300 Franken pro Vorsorgeart)*.

Kurse für Mütter bei SWICA-anerkannten Kursleitenden:

  • Schwangerschaftsgymnastik
  • Geburtsvorbereitung
  • Rückbildungsturnen

Kurse für Mütter und Väter:

  • Babymassage
  • Homöopathie und Bachblüten zur Selbstanwendung
  • Wickel und Umschläge

    *SWICA unterstützt Sie aus der Zusatzversicherung COMPLETA FORTE mit 90% der Kosten, jedoch mit maximal 300 Franken pro Kalenderjahr. Aus COMPLETA PRAEVENTA werden zusätzlich 50% der Kosten bis 300 Franken pro Jahr übernommen. Die Zusatzversicherung OPTIMA deckt 90% der darüberhinausgehenden Kosten, jedoch maximal 300 Franken pro Kalenderjahr. So können sich Präventionsbeiträge bis 900 Franken pro Jahr ergeben.
16.05.2023 / aktuell 2-2023